Formel 1: Besserer Kopfschutz kommt – aber welcher?
Eine Kanzel wurde von der FIA ausprobiert, wird es aber kaum geben
Henry Surtees (Sohn von Rennlegende John Surtees) wurde 2009 von einem Rad erschlagen, Maria de Villota erlitt bei einem Testunfall 2012 schwere Kopfverletzungen, Jules Bianchi fiel nach seinem Unfall in Suzuks 2014 in ein Koma, aus dem der Südfranzose nicht mehr erwachte.
Nicht erst seit diesen drei Tragödien sind beim Autoverband FIA Studien im Gange, wie die Köpfe der Rennfahrer im Einsitzer besser geschützt werden könnten. In Austin haben die Sicherheitsexperten den GP-Stars drei Konzepte präsentiert.
Eines sieht eine Überrollbügelstruktur auf dem Cockpit vor, die Objekte wie ein heranfliegendes Rad ablenken soll.
Das zweite Konzept ist die Bügelkonstruktion, welche von Mercedes vorgeschlagen worden war.
Der dritte Vorschlag umfasst drei Streben, die von der Nase bis zum Lufteinlass führen.
Bei allen Konzepten gibt es noch zahlreiche Fragen, wie etwa des Materials, der Dimension, des Zugangs zum Piloten, der Möglichkeit für den Fahrer, sein Auto schnell genug zu verlassen.
Eine Kanzel wie bei einem Jagdflieger (wie sie von der FIA ausgiebig gestestet worden ist) wird es kaum geben: Zu viele Probleme mit dem Ausstieg oder mit Belüftung und Sicht.
Hübsch wird keine dieser Versionen. Aber Alexander Wurz, Präsident der Fahrergewerkschaft GPDA, sagt: «Im Vordergrund steht für uns die Funktion, am Design können wir später noch feilen.»
Welches der drei genannten Konzepte weiter verfolgt wird, steht noch nicht fest. Eine Einführung einer solchen Schutzvorrichtung ist frühestens für 2017 vorgesehen.