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Daniel Ricciardo (Red Bull): Trick für Russland-GP

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo: «Wir müssen uns fürs Rennen etwas einfallen lassen»

Daniel Ricciardo: «Wir müssen uns fürs Rennen etwas einfallen lassen»

​Aus der sechstbesten Zeit in Sotschi wird für Daniel Ricciardo Startplatz 5 (wegen der Strafe für Vettel). Der Australier in seiner Medienrunde: «Ich muss mir einen Trick einfallen lassen.»
Daniel, Red Bull Racing wirkt nicht ganz so stark wie in den Rennen zuvor. Woran liegt das?

Die vorwiegend mittelschnellen Kurven hier sind auf den Williams wie zugeschnitten, also stehen die uns vor der Sonne. Dazu ist Sotschi eine Power-Strecke, und davon haben sie dank des Mercedes-Motors ja nicht zu knapp. Die ganze Pistencharakteristik kommt ihnen entgegen. Wo sie weniger gut sind, das sind die wirklich engen Ecken. Da können wir dann wieder glänzen. Aber von denen gibt es in Sotschi nicht so viele.

Dann kommt die Reifenfrage hinzu: Die Pistenoberfläche hier ist ungewöhnlich glatt, es gibt kaum Reifenverschleiss, auch dies eine Spart, in welcher glänzen können. In den Dauerläufen hat sich gezeigt, dass Williams einen hohen Rhythmus halten kann, auf anderen Pisten jedoch bauten die Reifen eher ab und wir rückten näher. Aber ich bin vom Training nicht entmutigt. Wir sind nicht weit vom Williams von Massa weg. Es wäre schön gewesen, ihn noch zu überflügeln, aber dafür kann ich von der besseren Seite losfahren, das ist auch etwas wert. Ingesamt sind wir ungefährt dort, wo wir sein sollten, und ich glaube, im Rennen werden wir die Williams in Atem halten können.

Ein bizarrer Zwischenfall dann an deinem Wagen, mit dem Rückspiegel, der abbrach. Ist so etwas schon einmal vorgekommen? Wie sehr hat dich das abgelenkt?

(Grinst.) Ein wirklich hoch emotionaler Moment meiner Karriere! Nein, ernsthaft – ich sah den Spiel zunächst heftiger vibrieren, dann schüttelte er sich lose. Ich wollte ihn wegziehen, aber er hing am Kabel fest. Er war mir eine Kurve lang im Weg, dann fiel er von selber ab. Und nein, das ist noch nie passiert. (Lacht.) Ich schätze, ich bin einfach zu verdammt schnell!

Wie wollt ihr im Rennen vorgehen?

Wie gesagt – unser Ziel muss Williams sein. Ich weiss noch nicht, ob Lewis Hamilton von Startplatz 10 losfährt oder von ganz hinten. Aber so oder so ist damit zu rechnen, dass er vorstossen wird. Wenn ich es im Rennen schaffe, die Williams zu knacken, dann wäre ich schon sehr zufrieden.

In aller Wahrscheinlichkeit fahren wir hier alle eine Einstoppstragegie. Also musst du dir schon einen Trick einfallen lassen, um das etwas ganz Schlaues zu machen. Will heissen – entweder sehr früh anhalten oder sehr spät. Du hast nicht viel Spielraum. Wir müssen uns das mal in Ruhe anschauen.

Aber von dem, was du jetzt von den Reifen weisst: Besteht der Trick darin, sehr früh oder sehr spät anzuhalten?

(Beginnt zu lachen.) Ganz ehrlich, ich würde jetzt nicht so weit gehen und sagen, ich müsste dich umbringen, wenn ich es dir sage, aber ich müsste dir schon sehr wehtun! Nein, schauen wir mal. In der Vergangenheit war es für mich besser, ein wenig früher an die Box zu kommen. Aber vielleicht ist es auch der Bringer, wenn ich mit dem superweichen Reifen sehr lange fahre. Wir müssen uns das wirklich in Ruhe anschauen. Es könnte ja auch eine Safety-Car-Phase geben. Mal schauen. Aber klar ist: Irgend etwas werden wir machen müssen.

Ich will versuchen, aus Russland einen schönen Batzen Punkte mitzunehmen, dann kommen Kurse, die uns besser munden. In Barcelona und Monaco ist nicht rohe Power vorrangig gefragt, in Kanada erhalten wir den kraftvolleren Motor. Mercedes vorne ist weit weg, aber über die kommenden Rennen wollen wir Ferrari regelmässiger unter Druck setzen.

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