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Lewis Hamilton: Sim-Muffel, kein Pistenrundgang mehr

Von Mathias Brunner
Autogramme schreiben kann schwierig sein

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​Weltmeister Lewis Hamilton outet sich als Simulationsmuffel und enthüllt auch: «Seit 2010 haben ich keine Pistenbesichtigung mehr zu Fuss gemacht, es bringt einfach nichts.»

Die erste Frage an Lewis Hamilton verpufft: Wir wollten vom Weltmeister wissen, welche Herausforderung Baku sei, wo er, Lewis, doch in den letzten Jahren immer wieder bewiesen hatte, wie sehr er Herausforderungen schätze. «Keine Ahnung», antwortet der Champion, «denn ich weiss von der Piste hier so gut wie nichts. Ich habe acht Runden im Simulator gedreht, nach sechs wusste ich, was ich wissen wollte, und das war es dann.»

«Ich finde generell, die Arbeit im Simulator bringt nichts. Nichts ersetzt die Perspektive aus dem Rennwagen. Unser Simulator ist zudem okay, aber mehr nicht, wir arbeiten an einer verbesserten Version. Genauso gut könnte ich mir für ein paar hundert Pfund eine PlayStation kaufen, ich würde genau so viel lernen. Es geht mehr darum zu erfahren, wo die Piste durchführt.»

«Mir fehlt im Simulator einfach die physische Erfahrung. Wenn du am Sonntag ein Rennen fährst, und am Montag sitzt du im Simulator, dann ist es besonders merkwürdig. Die hast kein Gefühl für Speed, keines für Seitenkräfte. Die ganzen Buckel, die ganzen Feinheiten einer Strecke, die du 24 Stunden zuvor noch gespürt hast, die sind alle auf einmal weg. Das ist seltsam.»

Für die Techniker ist die Simulation etwas ganz anderes: Sie können viel lernen, über den Spritverbrauch, über Flügeleinstellungen, über die Energierückgewinnung und dergleichen mehr.»

Auf den Pistenspaziergang von Lewis müssen wir nicht warten, denn der Engländer enthüllt: «Seit 2010 habe ich keinen einzigen Pistenspaziergang mehr gemacht. Ich finde einfach, das bringt mir nichts. Im Rennwagen sieht alles anders aus. Ich dachte sogar daran, ganz auf eine Simulation zu verzichten. Weil ich es cool finde, einen Rennkurs gleich mit dem Formel-1-Auto zu erkunden.»

«Ich werde am Freitag herausfinden, was die Baku-Rennstrecke bietet. Mein Geist schiesst auf den ersten Runden so viele Bilder, das reicht dann für die Pistenkenntnisse. Bislang finde ich sie einfach. Vielleicht werde ich morgen meine Meinung ändern.»

«Ich habe vom Dach eines Gebäudes geschaut und die Auslaufzone in Kurve 16 gesehen. Sie ist enorm. Da weiss ich jetzt schon – alle werden das Limit ausloten, von der Bahn geraten, wieder auf die Ideallinie zurückkommen. Wenn da Gras läge, würden sie das nicht tun. Wenn da eine Mauer wäre, auch nicht. Daher mag ich Monaco so: Kein Raum für Fehler. Das finde ich toll.»

Lewis Hamilton hat in Kanada Bedenken bezüglich seiner Starts geäussert. Wo stehen wir da? Lewis: «Wir stehen immer ein wenig am gleichen Ort. Wir schauen uns das jeden einzelnen Tag an. Ich hatte in diesem Jahr einen tollen Start, zwei gute, der Rest war mittelprächtig bis katastrophal. Das ist einfach zu wenig konstant, und wir versuchen, dem auf den Grund zu kommen.»

Ist der Felgentuscher von Kanada vergessen? Lewis sagt: «Ich habe hier Rosberg getroffen, er hat gesagt, für ihn sei das ein Rennunfall gewesen und damit basta. Der Meinung bin ich auch, also ist das Thema für mich abgehakt. Er hat nur gemacht, was ich auch getan hätte. Ich habe nur gemacht, wie er sich auch verteidigt hätte.»

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