MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Maurizio Arrivabene (Ferrari): «Das ist lächerlich!»

Von Mathias Brunner
Maurizio Arrivabene

Maurizio Arrivabene

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivaben wehrt sich nach dem Heimrennen in Monza gegen Vorwürfe, die Scuderia habe im Kampf gegen Mercedes-Benz im Italien-GP die falsche Strategie verwendet.

Ein Ferrari-Teamchef hat die Ohren immer sehr weit offen. Maurizio Arrivabene bietet in seiner Rennanalyse mit den Formel-1-Berichterstattern im Motorhome von Ferrari eine kleine Ankedote an: «Gleich nach dem Rennen wurde ich mit Kommentaren konfrontiert, dass wir möglicherweise im Italien-GP die falsche Strategie verwendet hätten, dass ein Einstopper wie bei Mercedes besser gewesen wäre. Wir haben uns bei der technischen Besprechung darüber gekugelt vor Lachen. Wenn du einen Einstopper fährst, dann schützt du lediglich deine Position. Ferrari ist in einer anderen Lage. Wir müssen attackieren. Also haben wir uns für eine Zweistoppstrategie entschieden. Und wir haben unsere Hausaufgaben gründlich gemacht. Und die besagten – hätten wir die gleiche Strategie wie Mercedes verfolgt, dann wären wir über die Renndistanz elf Sekunden langsamer gewesen. So ist das.»

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat gesagt: «Wir haben unser Saisonziel verfehlt, daran gibt es nichts schönzureden.»

Maurizio Arrivabene dazu: «So ist es auch. Wir wollten gewinnen und ein Wörtchen um den Titel mitreden. Das haben wir nicht geschafft. Vor einigen Wochen haben wir Gegenmassnahmen eingeleitet, die ersten Auswirkungen sehen wir jetzt. Und die werden auch für 2017 greifen. Die Stimmung im Team ist gut. Wir wissen, wo wir hin möchten. Wir brauchen einfach mehr Zeit.»

«Wir haben aufgrund unserer Analyse erkannt. Wir brauchen nicht mehr neue Teile am Wagen, wir brauchen Teile, die den Wagen markant besser machen. Qualität statt Quantität. Wir waren in der Saison 2015 durch die Tatsache kompromittiert, dass dieses Projekt zu spät begonnen worden war, weil wir mit den 2014er Auto zu viele Baustellen hatten. Das wird es künftig nicht mehr geben. Ich habe schon ein paar Mal gesagt, dass die Arbeit am 2017er Auto sehr früh begonnen hat und überaus intensiv läuft. Wir haben auch gesagt: Wenn sich die weitere Entwicklung lohnt, dann halten wir sie aufrecht. Wir wollen Rang 2 in der WM sichern, wir wollen Rennen gewinnen und ein starkes Ferrari zeigen. Unsere besten Chancen dazu sehe ich in Singapur, Suzuka und Austin.»

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