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Aki Ajo (Red Bull KTM): Remy Gardner soll Titel holen

Von Günther Wiesinger
Das erfolgreiche Red Bull-Ajo-Team hat mit Portugal-Sieger Remy Gardner (22) einen Titelanwärter für die Moto2-WM verpflichtet. Teamchef Aki Ajo zeigt sich zuversichtlich und lobt auch Rookie Raúl Fernandez.

Der finnische Red Bull-KTM-Ajo-Moto2-Teambesitzer Aki Ajo hat in der Saison 2020 mit Jorge Martin und Tetsuta Nagashima immerhin drei Moto2-GP-Erfolge eingeheimst, aber in den Kampf um die Weltmeisterschaft konnten seine Schützlinge am Ende nicht mehr eingreifen.

Jorge Martin lag jedoch auf der Kalex nur acht Punkte hinter dem WM-Leader Marini, als er vor dem Misano-GP wegen einer Corona-Infektion für zwei Grand Prix in Quarantäne musste. Am Ende fiel er auf den fünften WM-Rang zurück, 46 Punkte hinter Weltmeister Bastianini. Der 27-jährige Nagashima führte anfangs in der WM, nachdem er mit dem Sieg in Doha und Platz 2 in Jerez überragend in die Saison gestartet war. Doch nach dem achten WM-Rang musste er Raúl Fernandez Platz machen, den Red Bull KTM nach zwei Siegen und dem vierten WM-Rang aus der Moto3 in die Moto2-WM befördert. Und den Platz von Jorge Martin (2021 bei Pramac-Ducati neben Zarco) übernimmt der 22-jährige Portugal-GP-Sieger Remy Gardner, Sohn von Wayne Gardner, der 1987 auf der neuen Rothmans-V4-Honda die Halbliter-WM gewann.

Teambesitzer Aki Ajo hat mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, dass Remy Gardner in seiner vierten kompletten Moto2-Saison in 14 Rennen nur drei Nuller vorzuweisen hat und den Ruf als Bruchpilot ablegt hat.

Aki Ajo äußerst sich gern zurückhaltend über seine Hoffnungen für die kommende Saison. Aber als WM-Sechster gilt Gardner klarerweise als Favorit für die Moto2-WM 2021, zumal drei Fahrer der Top-5 in der Tabelle in die MotoGP-Klasse aufsteigen – Bastianini, Marini und Martin. Dazu legt der WM-Achte Nagashima eine Zwangspause ein, weil er mit 28 Jahren kein neues Team gefunden hat.

Mit dem WM-Dritten Sam Lowes und dem WM-Vierten Marco Bezzecchi und Routiniers wie Tom Lüthi und Marcel Schrötter und so weiter wird das Ajo-Team aber auf viel Widerstand stoßen.
«Remy ist einer der erfahrensten Piloten in der Moto2-WM. Er hat schon ein Rennen gewonnen. Früher ist er oft gestürzt, aber er hat jetzt seine Ruhe und Konstanz gefunden. Es muss deshalb unser Ziel ein, mit ihm um Podestplätze zu fighten und die Beständigkeit zu bewahren, die er am Saisonende 2020 gefunden hat», sagte Aki Ajo im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Ich bin gespannt auf die neue Saison, und Remy ist Teil dieser Vorfreude.»

Aber Aki Ajo hütet sich vor Titelprognosen. «In der Moto2 kann man nicht viel vorhersagen», weiß der Finne, dessen Team schon 96 GP-Siege und total 196 Podestplätze errungen hat. «In all den Jahren seit der Einführung dieser Kategorie 2020 haben wir viele Überraschungen erlebt. Ich lasse mich auf keine Wetten ein. Es ist sinnvoller, wenn ich mich darum kümmere, unser Paket noch besser zu machen. Wir müssen uns pausenlos verbessern. Wir haben auch erlebt, dass die jungen Aufsteiger aus der Moto3 sich sehr schnell in der Mittelgewichtsklasse zurechtfinden. Zumindest in der zweiten Saison.»

«Wir müssen also auf der Hut sein», räumt Ajo ein. «Ich glaube zum Beispiel. dass unser Rookie Raúl Fernandez sehr bald gute Ergebnisse erzielen kann. Er hat nach dem Portugal-GP einen sehr guten ersten Moto2-Testtag absolviert. Er ist in den letzten drei vier Jahren sehr viel mit 600er-Maschinen geübt. Er wird auch mit unserer 765-ccm-Dreizylinder-Maschine in der Moto2 gut zurechtkommen. Raúl wird sich schnell anpassen und den richtigen Speed für die Moto2 finden. Klar, dann muss er noch die Konstanz für die Moto2 erlernen. Aber vom Speed her ist er schon vom ersten Tag an nahe an den Toppiloten dran. Das haben wir in Portimão gesehen.»

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