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Sandro Cortese: «Hoffe, Miller tut sich nicht weh»

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese ging nach dem Moto3-Titelgewinn den üblichen Weg in die Moto2-Klasse. Jack Miller verzichtet auf diese Zwischenstation. Cortese ist skeptisch.

Sandro Cortese hat die Moto3-Weltmeisterschaft 2012 im Red Bull KTM-Ajo-Team nach fünf Siegen mit 111 Punkten Vorsprung überlegen gewonnen. Der 25-jährige Berkheimer bestreitet 2015 seine dritte Moto2-Saison.

Jack Miller hat die Moto3-Weltmeisterschaft 2014 im Red Bull KTM-Ajo-Team nach sechs Saisonsiegen um zwei Punkte an Alex Márquez (Honda) verloren. Der 20-jährige Australier bestreitet 2015 die MotoGP-Weltmeisterschaft im renommierten CWM-LCR-Team auf einer Open-Honda RC213V-RS. Sein Crew-Chief ist kein Geringerer als Cristian Gabbarini, der Casey zu den zwei MotoGP-WM-Titeln 2007 und 2011 verhalf.

Aber Miller kam nach total zwölf Testtagen (einmal in Valencia, dreimal in Sepang) bisher bei den MotoGP-Tests über Platz 22 und 2,478 Sekunden Rückstand nicht hinaus. Er hat bisher immerhin bereits vier Stürze absolviert.

Was sagt Sandro Cortese zu diesem mutigen Weitsprung von Miller, der bei der Honda Racing Corporation einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat? Hätte Cortese so einen HRC-Vertrag auch unterschrieben?

«Es ist wirklich schwierig zu sagen. Jack ist sehr jung. Und ich weiss nicht, wie seine vertragliche Konstellation aussieht, ob er nur für ein Jahr bei HRC unterschrieben hat oder für mehrere Jahre. Natürlich ist es ein Traum, wenn dir HRC für das erste Jahr gleich eine Open-Honda und für das zweite Jahr eine Factory-Honda anbietet...»

Sandro, hätte dir so eine Situation im Winter schlaflose Nächte bereitet? «Ich denke, so ein Abenteuer ist schon zermürbend. So wie es Maverick Vinales gemacht hat mit einem Jahr in der Moto2-Klasse, das ist einfach eine super Schule. Die Moto2 ist die härteste Schule. Man sieht ja, wo er jetzt in der MotoGP-WM steht, er war zuletzt 14.»

Cortese weiss, dass Bradl und Márquez zwei Jahre in der Moto2 gefahren sind, Pol Espargaró sogar drei Jahre. «Wenn man sieht, wie im Moto2-Feld das Fahrverhalten in den ersten Runden ist, wie gross die Aggressivität ist, dann muss ich sagen, die MotoGP ist in dieser Hinsicht härter geworden, durch die Aufsteiger aus der Moto2. Ich will nichts Falsches sagen. Aber wenn ich jetzt lese, dass er die Open-Class gewinnen und in der Gesamtwertung unter die Top-Ten fahren soll, dann hoffe ich nur, dass er sich nicht weh tut. Das ist sicher ein Risiko. Denn natürlich ist Jack nach der erfolgreichen Saison 2014 sehr motiviert. Er will allen zeigen, was er kann. Aber es wird schwierig für ihn.»

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