Marc VDS: Kein Vertrag mit Jonas Folger unterzeichnet
Jonas Folger: zwei Saisonsiege, jetzt WM-Siebter
Michael Bartholemy erklärte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bereits beim Assen-GP Ende Juni, Jonas Folger zähle zu den Anwärtern auf den Platz von Moto2-Weltmeister Tito Rabat, wenn sich der Spanier zum Weggang entschliesst.
Der belgische Estrella Galicia 0,0 Marc VDS-Teamprinzipal hoffte oder erwartete von Rabat eine Entscheidung für das zweite Juli-Wochenende beim Sachsenring-GP.
Doch Rabat hat nach der Trennung von seinem Manager Paco Sanchez ein neues Management, die Verhandlungen ziehen sich hin.
Inzwischen gab es in Deutschland Meldungen, Folger habe bereits einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Marc VDS unterschrieben.
«Das stimmt absolut nicht», beteuerte Michael Bartholemy heute im Exklusiv-Interview. «Aber es ist kein Geheimnis, dass wir mir dem Manager von Jonas gesprochen haben. Ich habe jedoch immer betont, die endgültige Entscheidung könne erst nach dem 1. August fallen. ?Denn wir haben im Vertrag mit Rabat eine Klausel, wonach er sich bis zu diesem Termin entscheiden muss, ob er bei uns weiter Moto2 fährt oder ob er in die MotoGP geht. Deshalb sind bei uns zumindest bis 1. August alle Türen offen. Ich werde am Indy-Wochenende noch einige Gespräche führen. Sobald sich Tito Rabat entschieden hat, werden wir abklären, welche anderen Fahrer für die Moto2 verfügbar sind.»
Wenn Rabat bei Marc VDS Racing für die Moto2-WM 2016 absagt, dann kommt Folger?
«Nein, nein, das ist noch nicht beschlossen», beteuert Bartholemy.
Er will sich umschauen, welche Spitzenfahrer sonst noch ?auf dem Markt sind. «Bei uns ist ein Moto2-Platz mit Alex Márquez fix besetzt. Was den zweiten Platz betrifft, sind wir offen. Ich habe mit Sam Lowes lange gesprochen, aber ich denke, er wird 2016 neben Bautista für Aprilia in der MotoGP-WM fahren. Das ist mein Gefühl momentan. Jonas Folger ist ein Thema, Rabat ?vorläufig auch. Aber wir warten ab. Vielleicht kommt auch ein Fahrer wie Stefan Bradl in Frage, wenn er keinen MotoGP-Platz findet. Wir sind mit ihm seit Jahren immer wieder in Kontakt. Ich traue Stefan in der Moto2 auf jeden Fall zu, dass er nächstes Jahr unter die ersten drei fährt. Bei uns ist nichts entschieden. Wir sind frei in unserer Entscheidung. Ich war gestern bei einem Meeting mit Teambesitzer Marc van der Straten. Er möchte nicht, dass Rabat übergangen wird. Wir haben Tito inzwischen gesagt, dass wir von ihm so schnell wie möglich eine Antwort brauchen. Aber er ist auf der Suche nach einem MotoGP-Platz...»
Marc van der Straten überlässt Bartholemy die Entscheidung bei der Fahrerwahl für die Moto2-WM. «Ich habe Marc auch mitgeteilt, dass wir 2016 vielleicht nur auf dem dritten WM-Rang landen können, wenn Rins und Zarco in dieser Klasse bleiben. Das wird dann eben ein Jahr sein für uns, in dem es schwieriger wird. Aber das lässt sich nicht ändern. Wir machen weiter, wir wollen ungefähr zehn Jahre in der Weltmeisterschaft bleiben. Seit 2010 fahren wir mit...»