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Moto2-WM 2017: Kalex verliert bis zu acht Fahrer

Von Günther Wiesinger
WM-Leader Johann Zarco auf Kalex: 2017 fährt das Ajo-Team mit KTM

WM-Leader Johann Zarco auf Kalex: 2017 fährt das Ajo-Team mit KTM

Die deutsche Firma Kalex hat seit Texas 2015 nicht weniger als 30 Moto2-WM-Rennen hintereinander gewonnen. Trotzdem könnte das Aufgebot für 2017 von 24 auf 17 oder 18 Fahrer schrumpfen.

Kalex engineering ist 2010 als Außenseiter in die damals neue Moto2-Weltmeisterschaft mit den Honda-CBR 600RR-Einheitsmotoren eingestiegen, die Firma aus Bobingen musste sich gegen renommierte Hersteller wie Suter, Moriwaki, FTR und Bimota durchsetzen, auch Aprilia wollte ursprünglich eine Maschine bauen, aus diesem Projekt ging dann die Speed-up hervor.

2010 vertraute nur das Team von Sito Pons auf Kalex, die Fahrer waren Sergio Gadea (Platz 3 in Mugello) und Axel Pons.
2011 wuchs das Aufgebot von Kalex, jetzt setzte auch Kiefer Racing auf Kalex, Stefan Bradl gewann überraschend den WM-Titel gegen Marc Márquez und fünf Rennen.

Damit war der Damm gebrochen, der Zulauf bei Kalex wuchs und wuchs, 2014 waren schon 14 Moto2-Fahrer unterwegs, dazu nicht weniger als acht Fahrer auf Kalex-KTM n der Moto3-Klasse.

2013 gewann Pol Espargaró den ersten Fahrer-WM-Titel für Kalex, 2014 war es Tito Rabat, 2015 dann Johann Zarco, jetzt streiten Zarco und Rins um den Titelgewinn, sie werden nur durch einen Punkt getrennt. Nach 13 von 18 Rennen steht es 202:201 im Duell Zarco gegen Rins.

Die Konstrukteurs-WM hat Kalex 2013, 2014 und 2015 überlegen gewonnen, auch der 2016-Titel ist längst entschieden. Es steht 350:107 im Kampf gegen Speed-up. Bisher hat Kalex 66 Moto2-GP-Siege errungen, Suter 32.

Im Vorjahr rüstete Kalex bereits 23 von 31 Moto2-Stammpiloten aus, dafür war das Moto3-Geschäft geplatzt, weil KTM keine Motoren mehr lieferte und nur die Werksmaschinen homologierte.

In der laufenden Saison fahren 24 Piloten auf Kalex, drei auf Speed-up, zwei auf Tech3. Kalex hatte seinen Moto2-Markanteil in den letzten zwei Jahren großteils auf Kosten von Suter Racing erhöht. Seit dem Speed-up-Sieg von Sam Lowes 2015 in Austin/Texas hat Kalex alle WM-Läufe gewonnen.

Aber jetzt könnten bis zu acht von 24 Bikes verloren gehen:
Ajo steigt auf KTM um, Kalex lieferte 1 Bike für Zarco.

Italtrans dürfte auf Suter umsteigen, da rechnete sich Kalex zwei Fahrer aus.

Intact hat bei Suter unterschrieben, es gehen die Maschinen von Schrötter und Cortese verloren.

Aus dem CarXpert-Team dürfte zumindest Domi Aegerter von Kalex zu Suter zurückkehren.

Leopard-Kiefer wird zwei Suter bestellen, es fehlen also zwei weitere Kalex-Motorräder im Startfeld für 2017. Insgesamt also neun, wenn alle Teams bei der Stange geblieben wären und Ajo Motorsport mit Kalex statt KTM von ein auf zwei Fahrer aufgerüstet hätte.

Leichter Trost: Das SKY VR46-Team kommt neu dazu. Dort steht bisher nur Bagnaia unter Vertrag, der zweite Platz wird für Marini oder Baldassarri frei gehalten, falls das Forward-Team kollabiert.

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