Warum Ducati weiter mit den Winglets testet
Andrea Dovizioso: Valencia-Test mit Winglets
Ducati Corse hat zwar in der MotoGP-WM 2016 in der Gesamtwertung mit Andrea Dovizioso und Andrea Iannone die Ränge 5 und 9 erreicht.
Aber Ducati hat trotzdem die Position der «dritten Macht» an Suzuki verloren, wenn man die WM-Position zugrunde legt.
Denn Maverick Viñales steuerte die Suzuki GSX RR auf den vierten WM-Gesamtrang.
Zudem hat Gigi Dall'Igna, General Manager von Ducati Corse, eine wichtige Schlacht verloren: Die von ihm 2015 eingeführten und von den Konkurrenten kopierten «Winglets» wurden für die MotoGP-Saison 2017 verboten.
Wie stark ist Ducati von diesem Verbot betroffen? Und wie will Gigi Dall'Igna die flügellose Zukunft gestalten? Lässt sich das Fehlen der Flügel anderweitig kompensieren?
«Die Winglets waren unsere Idee. Alle anderen Werke sind dann in punkto Aerodynamik auf unseren Spuren gewandelt», hält Gigi Dall'Igna fest. «Darauf bin ich wirklich stolz.»
Und der bärtige Italiener hält die Begründung für das Verbot weiter für lächerlich. «Während des Valencia-GP hat Iannone auf der Geraden einen anderen Fahrer berührt, die Flügel sind sofort abgebrochen», betont Gigi Dall'Igna. «Dadurch haben wir zum wiederholten Male bewiesen, dass die Winglets in Sachen Sicherheit der Fahrer nicht die geringsten Probleme hervorbringen. Aber was soll’s? Die Vorschriften sind die Vorschriften, wir können sie nicht mehr ändern. Wir werden das Motorrad jetzt so entwickeln, wie es dem neuen Reglement entspricht. Wir müssen also bei der 2017-Ducati die Aerodynamik vollständig ändern. Wir sind mit den Windkanalversuchen noch nicht am Ende, deshalb haben wir beim Valencia-Tests noch viel mit den Winglets gemacht. Für uns war es in Valencia das wichtigste Ziel, das neue 2017-Chassis mit dem 2016-Chassis zu vergleichen. Um beim Chassis keine falschen Eindrücke zu bekommen, weil die Winglets fehlen, wollten wir das neue Chassis mit einer Konfiguration testen, die uns bekannt ist und von der wir überzeugt sind.»