Kritik an Andrea Iannone: Auch Crutchlow macht mit
Nach vier Ducati-Jahren wechselte Andrea Iannone vor dieser Saison zu Suzuki, um die Nachfolge des zum Yamaha-Werksteam abgewanderten Talents Maverick Viñales anzutreten. Doch im Gegensatz zu seinem Vorgänger schaffte es der Italiener bisher nicht, sich in Szene zu setzen. Während Viñales 2016 noch einen Rennsieg und drei weitere Podestplätze hatte einfahren können, musste sich Iannone in der ersten Saisonhälfte mit dem siebten Platz von Austin als bisher bestes Saisonergebnis zufrieden geben.
Derzeit belegt der 27-Jährige aus Vasto denn auch nur WM-Rang 16. Er liegt damit elf Positionen hinter jener Platzierung, die Viñales im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt der Saison belegt hatte. Dafür gibt es natürlich viel Kritik – etwa von den MotoGP-Legenden Kevin Schwantz und Randy Mamola, die den Suzuki-Hoffnungsträger anhalten, endlich mit dem neuen Bike zurecht zu kommen.
Doch damit nicht genug, auch Fahrerkollege Cal Crutchlow stimmt in die Kritik mit ein. Der Brite aus dem LCR-Honda-Team, der derzeit mit 64 Punkten den zehnten WM-Rang belegt, erklärte am Sachsenring: «Ich weiss, wie Iannone fährt, ich war bei Ducati und er war damals der stärkste Ducati-Pilot. Er macht einige fantastische Sachen, wie er etwa das Gas und die Bremse zur gleichen Zeit nutzt, ist einfach brillant. Aber er verschwendet sein Talent, denn er scheint schlicht keinen Bock zu haben.»
Schützenhilfe bekommt Iannone von seinem Suzuki-Teamkollegen Alex Rins. Der MotoGP-Rookie warnt: «Iannone macht derzeit eine schwierige Phase durch. Er fuhr jahrelang eine Ducati und muss nun mit der Suzuki zurecht kommen. Das ist gar nicht so einfach, denn du musst deine ganze Routine ändern, deine Angewohnheiten anpassen, denn es ist ein komplett neues Bike. Ich hoffe sehr, dass ihm das bald gelingt und er zeigen kann, welches Potenzial in unserem Motorrad steckt.»