MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

WP Suspension beendet MotoGP-Monopol von Öhlins

Von Günther Wiesinger
Weltmeister und WM-Leader mit Öhlins: Marc Márquez

Weltmeister und WM-Leader mit Öhlins: Marc Márquez

In der MotoGP-Klasse bekam Monopolist Öhlins 2017 erstmals wieder Konkurrenz – durch WP Suspension aus Österreich, das zum KTM-Imperium von Stefan Pierer gehört.

In der Königsklasse traten im Jahr 2014 von 23 Piloten mit Suspension-Komponenten (Federbein und Gabel) von Öhlins an. Nur das Gresini-Team (Bautista, Redding) ließ sich von Honda zu einem Deal mit Showa überreden – wie 2012 und 2013. Dieses Manöver wurde von Honda mit 250.000 Euro Bargeld belohnt – dazu mit kostenlosem Support und Material.

Übrigens: Honda ist Großaktionär von Showa.

2015 fuhr dann Karel Abraham im AB Motoracing Team seines gleichnamigen Vaters auf Showa, denn verschwand dieses Fabrikat wieder aus der «premier class.» Es war nicht wirklich konkurrenzfähig.

Dafür träumte Kayaba (neuer Name: KYB) von der Rückkehr in die Königsklasse zurückkehren. Das japanische Unternehmen rüstete zu den Zeiten von Kevin Schwantz das Suzuki-Werksteam aus, gewann 2000 die 250er-WM mit Olivier Jacque und Yamaha und baute dann auch 2001 die Gabeln und Federbeine für Olivier Jacque und Shinya Nakano im 500-ccm-Tech3-Yamaha-Team.

Jetzt ist Yamaha an Kayaba beteiligt, deshalb testete Forward-Yamaha (Bradl, Baz) im November 2014 in Valencia das neueste Material der Japaner. Yamaha-Testfahrer Katsuaki Nakasuga erprobte damals in Japan Kayaba-Material auf seiner Yamaha-M1.

Als MotoGP-Wildcard-Pilot in Motegi verzichtete er damals auf Kayaba, die sich jetzt als KYB bezeichnen, die Europa-Niederlassung «KYB Europe» ist in Düsseldorf beheimatet.

Nach dem Wechsel von Gresini zu Aprilia hatte Showa 2015 keinen namhaften MotoGP-Partner mehr, denn Marc VDS ließ Scott Redding 2015 auf der Factory-Honda auf dessen eindrücklichen Wunsch hin mit Öhlins fahren.

In der Moto2-Klasse fuhr die Mehrzahl der Teams 2014 noch mit Öhlins. Caterham (Zarco und Wilairot) sowie Technomag-CarXpert (Aegerter, Mulhauser) setzten aber schon damals auf die österreichische Firma WP Suspension, dazu ab dem Mugello-GP auch AGR mit Folger und Pons.

Inzwischen hat sich WP in der Moto2 einen Namen gemacht, immer mehr Teams und Fahrer stiegen um. 2016 hat WP sogar die Top-3 der Moto2-WM ausgerüstet: Zarco, Lüthi und Rins.

Kayaba (oder besser: KYB) suchte nach dem Scheitern des MotoGP-Comebacks für 2015 als Trost ein Moto2-Team und rüstet jetzt das Tech3-Team mit Xavi Vierge und Remy Gardner aus. Showa ist in der Moto2-Nicht mehr vertreten. Öhlins und WP teilen sich das Teilnehmerfeld gemeinsam mit KYB auf.

In der Moto3-Klasse sind alle Teams von KTM auf WP Suspension unterwegs, der Rest (Honda, Mahindra, Peugeot) wird von Öhlins beliefert.

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