Andrea Iannone (Suzuki): «Keine Revolution erwartet»
Andrea Iannone blickt zuversichtlich auf die anstehende Saison
Die Schwierigkeiten, die das Suzuki Ecstar-Team im vergangenen Jahr bekundete, haben auch ihre positiven Seiten: So kann die Werkstruppe in diesem Jahr wieder als «concession team» starten, genauso wie die Neueinsteiger Aprilia und KTM. Das ist möglich, weil Andrea Iannone und sein Teamkollege Alex Rins 2017 keinen Podestplatz erobert haben.
Der neue Status erlaubt es den Japanern etwa, ihre Motoren ab dem Saisonstart weiterzuentwickeln. Jeder Pilot darf neun statt sieben Triebwerke verheizen und es bestehen auch keine Testbeschränkungen. Zum Vergleich: Honda, Yamaha und Ducati dürfen neben den offiziellen IRTA-Tests pro Fahrer und Jahr nur fünf private Testtage einlegen.
«Das hilft natürlich, aber es wird nicht den grossen Unterschied ausmachen», ist sich Iannone sicher. «Klar, hätten wir 2017 bereits diese Sonderrechte gehabt, dann hätten wir einige unserer Probleme wohl früher lösen können. Ich hoffe aber, dass wir das in diesem Jahr nicht nötig haben und nicht mehr so viele Sorgen auftauchen werden. Wir haben erkannt, was das Problem ist und arbeiten nun schon einige Monate an der Lösung, was bisher auch sehr gut lief. Und was die Tests angeht: Der WM-Kalender ist dank des Zusatzrennens in Thailand auch schon sehr vollgestopft, es bleibt nicht wirklich viel Zeit, um zusätzliche Testfahrten zu absolvieren.»
Der 28-jährige Italiener, der die WM 2017 auf dem 13. WM-Rang abgeschlossen hat, blickt dennoch zuversichtlich auf die anstehende Saison. Auf die Frage, ob sein Bike beim Sepang-Test seinen Vorstellungen entsprach, erklärte er: «Ich habe keine Revolution erwartet, schlicht weil das Basis-Set-up der GSX-RR bereits exzellent war. Unser Ziel ist es, jene Aspekte weiter zu verbessern, an denen wir zum Saisonende 2017 hin gearbeitet haben. Das heisst, wir wollen bei der Beschleunigung und auf der Bremse Fortschritte erzielen, damit ich am Kurveneingang effizienter sein kann. Es gibt viele Kleinigkeiten, die wir anpassen müssen, um insgesamt ein besseres Bike hinzubekommen. Wir gehen das Schritt für Schritt an, was auch zur japanischen Philosophie passt.»
Iannone betont, dass er topmotiviert in die neue Saison startet – nachdem er in der vergangenen Saison in Misano noch für Diskussionen gesorgt hatte, weil er das Rennen auf aussichtsloser Position einfach aufgegeben hatte.
Doch nun sagt der MotoGP-Star: «Unsere Situation war nicht sehr befriedigend, aber wir konnten uns verbessern und weiterentwickeln. Wir müssen nun einen Weg zurück an die Spitze finden, denn da gehört ein Werksteam auch hin.» Und mit Blick auf seinen Teamkollegen Rins hält er fest: «Alex ist jung, aber er hat sein Talent bereits unter Beweis gestellt. Er ist ein sehr starker Fahrer, was natürlich auch bei der Entwicklung des Bikes eine grosse Hilfe ist.»
«Leider hatte er im vergangenen Jahr viel Verletzungspech, weshalb er lange fehlte», erklärt Iannone weiter, und beteuert: «Nun freue ich mich darauf, in der Box mit ihm zusammenzuarbeiten. Das motiviert das Team und mich sehr. Er hat nun mehr Erfahrung und weiss, wie alles läuft. Wir pflegen eine sehr gute Beziehung. Aber wir werden uns natürlich auch gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben, wie es sich für echte Werkspiloten gehört!»