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Jorge Lorenzo (Honda): «Das ist ein langer Prozess»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo macht sich keine Illusionen. Trotz leichter Fortschritte fehlt ihm noch das Vertrauen zur Repsol-Honda. «Das wird ein langer Weg», bittet er um Verständnis und Geduld.

Viel schlimmer hätten die ersten vier Grand Prix 2019 für den spanischen Repsol-Honda-Neuling Jorge Lorenzo nicht ausgehen können. Er hat nur elf Punkte eingeheimst und kam als WM-Vierzehnter zum GP de France in Le Mans. Auch im Vorjahr bei Ducati ging die Saison für Lorenzo erbärmlich los, aber dann siegte er in Mugello und Catalunya souverän – und unterschrieb dann bei Honda!

Lorenzo, der 2002 in Jerez mit 15 Jahren in der 125er-WM auf Derbi debütiert hat, sah beim GP von Spanien ein paar Lichtblicke, kam aber im Rennen über Gang 12 nicht hinaus, und auch das nur, weil sein Gegner Pol Espargaró das Gas eine Runde zu früh zudrehte.
«Ja, es ging in Jerez phasenweise aufwärts, aber das Rennergebnis war wieder eine Enttäuschung», stellte Jorge fest. «Die Position war nicht erfreulich, außerdem habe ich 18,4 Semkunden auf den Sieger verloren. Ich kam auch hinter Testfahrer Stefan Bradl ins Ziel, der mit dem identischen Bike unterwegs war. Das lässt sich nicht schönreden. Doch in einzelnen Trainings waren Fortschritte zu erkennen. Leider nicht im Rennen. Klare Fortschritte sind uns dann beim Montag-Test gelungen, den ich auf Platz 9 beendete, eine Sekunde hinter der Bestzeit. Da haben wir einige Dinge probiert, die mit mehr Vertrauen zum Motorrad vermittelt haben. Dass könnte hier in Le Mans nützlich sein.»

«Aber wir müssen abwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Hoffentlich haben wir ein paar Trainings im Trockenen, damit wir unsere kleinen Fortschritte zur Schau stellen können.»

Übrigens: Am Freitag soll es trocken bleiben, am Samstag liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei 70 und am Sonntag bei 50 Prozent.

Lorenzo hat in le Mans schon beachtliche Erfolge erzielt. Wie gut wird die Honda zum Circuit Bugatti passen? Lorenzo: «Hm, historisch gesehen ist es eher eine Yamaha-Piste. Aber Marc Márquez hat hiermit der Honda gewonnen… Heute gibt es drei oder vier Fabrikate, die auf jeder GP-Piste Siegchancen haben. Es geht nur um das Vertrauen und das Wissen, wie man das Motorrad handhaben muss. Bei mir wächst das Vertrauen, aber das ist ein langer Weg… Dafür müssen wir Verständnis haben. Die Honda ist kein Bike, das sich für mich sehr natürlich anfühlt. Es wird ein langer Prozess sein, bis ich damit auf einem guten Level fahren kann. In diesem Augenblick bin ich dazu nicht fähig.»

WM-Stand nach 4 von 19 Rennen:

1. Márquez 70. 2. Rins 69. 3. Dovizioso 67. 4. Rossi 61. 5. Petrucci 41. 6. Viñales 30. 7. Miller 29. 8. Nakagami 29. 9. Crutchlow 27. 10. Morbidelli 25. 11. Pol Espargaró 21. 12. Aleix Espargaró 18. 13. Quartararo 17. 14. Lorenzo 11. 15. Bagnaia 9.

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