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Joan Mir (Suzuki): «Schnellstmöglich Rennen gewinnen»

Von Nora Lantschner
Joan Mir und seine GSX-RR

Joan Mir und seine GSX-RR

«Wir hatten andere Angebote, aber ich habe nicht mit anderen Herstellern gesprochen», stellte Joan Mir klar. Denn der junge Spanier hat mit Suzuki bis in die MotoGP-Saison 2022 viel vor.

Am Samstag gaben Joan Mir und Suzuki die Vertragsverlängerung für zwei weitere Jahre bis einschließlich 2022 bekannt, am Mittwochabend stellte sich der 22-jährige Spanier in einer Videopressekonferenz den Fragen der Medienvertreter.

«Ich hätte diese Neuigkeit gerne in einer anderen Situation verlautbart, denn am Ende ist es nicht schön in diesen schwierigen Zeiten, die wir alle erleben, so eine großartige Sache zu verkünden», schickte Mir voraus. Das ändere aber nichts an der Tatsache, dass er sehr glücklich sei. «Das ist die Entscheidung, die ich aus vielen Gründen treffen wollte. Der erste und wichtigste Grund war, dass man in zwei Jahren den Job nicht zu Ende bringen kann. Ich bin erst vor einem Jahr in die MotoGP gekommen. Das Jahr war dazu da, um Erfahrung zu sammeln. Das zweite Jahr ist dafür da, damit man anfängt, gute Ergebnisse einzufahren. Aber es ist nicht viel, weil man dann nur ein Jahr hätte, um das Potenzial zu zeigen. Ich glaube, dass wir viel mehr brauchen. Und aus diesem Grund habe ich bei Suzuki unterschrieben», hielt er fest.

Der Moto3-Weltmeister von 2017 beendete seine Rookie-Saison in der Königsklasse auf WM-Rang 12, obwohl er nach seinem Crash beim Montag-Test von Brünn zwei Grand Prix verpasste. Seine persönliche Bestleistung ist ein fünfter Platz auf Phillip Island.

Gab es für Mir auch andere Optionen? «Ich weiß von meinem Manager, das wir auch andere Angebote hatten», gab der junge Spanier zu, fügte aber umgehend an: «Ich habe aber nicht mit anderen Herstellern gesprochen. Meine Vorstellung war bei Suzuki zu bleiben. Wie gesagt: Der Job ist noch nicht erledigt. Zwei Jahre sind nicht viel Zeit; ein Lernjahr und ein Jahr, um zu pushen. Nur ein Jahr wäre unschön gewesen. Und wenn du den Hersteller wechselst, dann brauchst du wieder ein Jahr, um zu verstehen, um dann im zweiten wieder weiter vorne zu sein. Das ist Zeit, die ich nicht habe. Ich will bei Suzuki bleiben, konkurrenzfähig sein und versuchen, so schnell wie möglich Rennen zu gewinnen», macht der elffache Moto3-GP-Sieger deutlich.

Dass die Entwicklung des Motors und des Aero-Pakets als Reaktion auf die Coronakrise eingefroren wurde, sieht der Suzuki-Werksfahrer als Vorteil für ihn und seine GSX-RR: «Ich glaube, dass es eine gute Neuigkeit für uns ist, dass die Entwicklung eingefroren wurde. Wir haben eine gute Basis und wir wissen, dass das Suzuki-Paket 2020 in Katar und Sepang sehr gut funktioniert hat. Andere Hersteller sind in einer schlechteren Position, wir sind hier im Vorteil. Aber es ist schwierig zu sagen, weil ich weiß, dass jetzt jeder von zu Hause aus am Computer und anhand der Daten versucht, sich zu verbessern. Das ist nicht verboten. Die Leute versuchen sicherlich, sich zu verbessern.»

Apropos Fortschritte: In den Wintertests legte Mir seinen Fokus vor allem auf einen Punkt. «Eine der Schwächen, die ich hatte, war mein zu aggressiver Fahrstil. Ich wollte viel mehr tun, als nötig ist. Dadurch verliert man am Ende Zeit», schilderte er. «Das ist sicher etwas, das ich korrigieren muss. In den Wintertests habe ich mich in diesem Bereich deutlich verbessert, ich war viel smoother. Wo du stark und aggressiv sein musst, habe ich diese Aggressivität aber beibehalten. Das ist wichtig. Zum Beispiel auf der Bremse, da musst du hart bremsen. Wenn du es smooth machen würdest, dann kommt die Rundenzeit nicht. Aber beim Fahren musst du sehr smooth sein. Ich glaube, dass man mit diesem Bike ein Jahr braucht, um diese Dinge zu lernen. Es sieht smooth aus, aber die Wahrheit ist, dass es nicht ganz so einfach ist. Mit einem anderen Bike bist du auf Anhieb schnell, mit diesem Bike musst du Dinge ausprobieren, auch mal stürzen, um konkurrenzfähig zu sein. Ich bin happy, weil das Ziel für die Pre-Season war, in den Top-5 zu sein. Im Moment sind wir in dieser Position.»

Die lange Zwangspause könnte die Karten aber wieder neu mischen, fügte der in Andorra wohnhafte Spanier an: «Ich weiß jetzt nicht, in welcher Position wir danach sein werden. Aber ich glaube, dass Jack [Miller] Erster sein wird, weil er jeden Tag mit dem Motorrad fahren kann», verwies Mir schmunzelnd auf seinen australischen MotoGP-Kollegen. «Danach kommen vielleicht ein paar Spanier, aber jetzt können ja auch die Italiener wieder mit dem Motorradtraining anfangen… Mal sehen.»

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