Marc Marquez (Ducati): «Ich habe bezahlt dafür»
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Marc Marquez
Marc Marquez wird beim MotoGP-Saisonstart in Thailand sein erstes Rennwochenende im Ducati-Werksteam bestreiten. Nach den erfolgreichen Tests in Sepang und Buriram, bei denen er seinen Speed unter Beweis stellte, startet er in Buriram top-motiviert in seine Mission, den neunten WM-Titel zu holen.
«Beim ersten Rennen hat man immer Schmetterlinge im Bauch. Aber das ist gut, denn in den letzten Jahren konnte ich dieses Feuer nicht mehr so spüren. Dieses Jahr weiß ich, dass ich im richtigen Team mit dem richtigen Bike bin, um um den WM-Titel zu kämpfen», meinte Marquez am Donnerstag bei der Pressekonferenz. «Es war ein guter Winter. Bereits in Barcelona, als ich das Bike zum ersten Mal getestet habe, fühlte ich mich gut. Es wurde dann jeden Tag besser und besser. Die Strecke in Thailand ist nicht meine Lieblingsstrecke, aber ich mag sie. Bereits in Malaysia habe ich mich auf dem Bike gut und schnell gefühlt. Aber: Test ist Test und Rennen ist Rennen. Ich denke, Pecco und ich haben einen guten Job gemacht und wir haben eine gute Basis. Wir haben das beste Bike für den Kampf um die Weltmeisterschaft.»
Nach zwei intensiven Tagen und 157 Runden hatte Marc Marquez seinen Bruder Alex beim Test in Buriram Mitte Februar um 0,179 sec distanziert. Keinem anderen MotoGP-Piloten gelang es in Thailand, in den Bereich von 1:28 min einzudringen. Er war an beiden Tagen der Schnellste. «An einem Rennwochenende kann sich alles ändern, aber einer meiner Rivalen, denn es zu schlagen gilt, ist mein Teamkollege Pecco – in den letzten vier Jahren war er mit den Rängen zwei, eins, eins und zwei hier sehr stark», musste Marquez zugeben. «Für mich ist es aber eine neue Erfahrung und ich habe eine neue Rolle innerhalb der Box. Als ich für Repsol Honda fuhr, war ich innerhalb der Box immer der mit mehr Erfahrung und ich hatte einen anderen Status. Ich habe immer versucht, diese Position zu verteidigen. Es kamen neue Teamkollegen wie Jorge Lorenzo, Pol Espargaro oder Joan Mir dazu. Jetzt ist es anders – Pecco hat viel Erfahrung und ich muss von ihm lernen. Ich werde darauf achten, was er in der Box macht und ich werde versuchen, auf der Rennstrecke schnell zu sein.»
Es wird erwartet, dass sich der Kampf um die Weltmeisterschaft 2025 in erster Linie zwischen den beiden Ducati-Werksfahrern abspielen wird. Wen hat der 32-Jährige noch auf der Rechnung? «Alle Ducati-Piloten können um den Sieg fahren. Wir starten mit einer ähnlichen Basis. Aber klar, im Werksteam werden wir im Laufe des Jahres an kleinen Details arbeiten und einen Weg einschlagen, der etwas besser sein wird», ist sich Marquez sicher. «Aber wir dürfen Acosta, Martin und auch Bezzecchi nicht vergessen. Am wichtigsten ist die Konstanz, denn in einem Rennen können viele Fahrer schnell sein und gewinnen. Ich hoffe, dass ich viele Male mit Pecco auf dem Podest stehen kann, denn am Ende möchten wir die Weltmeisterschaft beide gewinnen. Aber wir befinden uns in der MotoGP – jeder ist sehr schnell und man weiß nie was kommt. Es wird ein Kampf zwischen vielen verschiedenen Fahrern sein. Die Weltmeisterschaft ist sehr lang, aber jedes Rennen zählt. Die Vorsaison war gut, vor allem Malaysia war sehr wichtig für mich. Wir werden sehen, wie es auf den anderen Strecken läuft.»
Einer fehlte am Donnerstag bei der Pressekonferenz: Jorge Martin. Der Weltmeister hatte sich nach seinem schweren Sturz in Sepang in dieser Woche erneut schwer verletzt. «Was mit Martin passiert ist, ist leider Teil unseres Sports. Ich kenne die Situation ein wenig, vor allem wenn man Weltmeister ist und du eine extra Motivation hast. Manchmal siehst du dann das Limit nicht», betonte der achtfache Weltmeister. «Ich hatte mit ihm heute Kontakt und ich sagte zu ihm, dass er seinen Körper mit Respekt behandeln muss. Ich habe das in der Vergangenheit nicht getan und ich habe dafür bezahlt. Ich sagte zu ihm, dass wenn er drei, vier oder fünf Rennen verliert, das gar nichts ist. Er ist jung, hat sehr viel Talent und hat seine Karriere noch vor sich. Ich wünsche ihm ein gutes Comeback, denn wir brauchen jemanden auf der Rennstrecke, der die Nummer 1 verteidigt.»