Stefan Bradl: Lob vom Teamchef und Crew-Chief
Das NGM Forward-Team von Giovanni Cuzari freut sich über die starke Leistung von Stefan Bradl beim Jerez-Test vor zwei Wochen, wo der WM-Neunte aus Zahling am einzigen trockenen Tag 1:39,5 min fuhr.
Bradl war froh, nach dem nicht gerade vielversprechenden Kayaba-Test vom Mittwoch in Valencia (er fuhr dort am Montag Öhlins, am Dienstag regnete es) noch einmal mit der M1-Yamaha fahren zu können.
«Ich bin wirklich happy mit der Performance, die Stefan in Jerez gezeigt hat. Er ist bereits schneller gefahren als Aleix Espargaró im Rennen 2014», stellte Cuzari im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Der Kayaba-Testtag in Valencia war unumgänglich, Yamaha wollte unbedingt eine Standortbestimmung haben. Aber ich habe Stefan mehrmals versprochen, dass die letzte Entscheidung beim Fahrer liegt. Er ist derjenige, der auf dem Motorrad... Wir wollen das beste Paket. Wir sind 2014 Gewinner der Open Class-Wertung – und wollen diesen Titel 2015 mit Stefan erfolgreich verteidigen.»
Cuzari ist überzeugt, dass Bradl nächstes Jahr ähnliche Resultate erzielen kann wie sein Vorgänger Aleix Espargaró, der diesjährige WM-Siebte. «Wir glauben, dass die Yamaha besser zu Stefans Fahrstil passt als die Honda. Und wir dürfen nicht vergessen: Stefan hat bisher nur alte Motoren verwendet, die viele Kilometer hinter sich hatten. Sobald Stefan einen frischen 2015-Motor bekommt, wird er noch einen Schritt nach vorne machen.»
Tatsächlich fuhr Bradl bisher Testmotoren, die teilweise 4000 km hinter sich hatte und ohnedies nicht ganz so stark sind wie die besten Rennmotoren.
Bradl setzte in Valencia ein Yamaha-Chassis des Jahrgangs 2013 ein, für Jerez erhielt er erstmals ein 2014-Modell, das in Valencia bereits in der Box stand, aber noch nicht einsatzbereit war.
«Wann wir die 2015-Motoren bekommen, ist noch offen», stellte Crew-Chief Sergio Verbena fest. «Entweder beim ersten oder zweiten Sepang-Test oder beim letzten Test in Doha. Da warten wir noch auf Informationen von Yamaha.»
Verbena blickt der Saison 2015 sehr zuversichtlich entgegen. «Die Rundenzeit von Stefan in Jerez war wirklich gut», lobt der Italiener.
«Es ist ja gut, wenn dann bei den nächsten Tests mit den neuen Motoren noch etwas drin ist», meinte Stefan Bradl, der sich momentan von seiner Operation am rechten Knöchel erholt. «Das Metall, das seit Sepang 2013 drinnen war, ist heraussen. Aber ich bin zu viel herum gelaufen, deshalb ist das Gelenk grün und blau und geschwollen», erzählte er. «Ich muss es jetzt ein paar Tage schonen.»
Mit Teambesitzer Giovanni Cuzari steht Bradl regelmässig in Kontakt. «Er hat mir zum Geburtstag gratiuliert und mir versichert, dass wir die Saison 2015 mit Öhlins bestreiten», erzählte der Yamaha-Neuling.