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Aki Ajo: «Ich habe keinen MotoGP-Platz beantragt»

Von Günther Wiesinger
Teambesitzer Aki Ajo

Teambesitzer Aki Ajo

Der finnische Weltmeister-Macher Aki Ajo, momentan mit Brad Binder (Red Bull KTM) WM-Leader in der Moto3-Klasse, dementiert. «Ich habe mich bisher nicht um einen MotoGP-Platz beworben», betont Ajo.

Seit Wochen ist davon die Rede, dass neben Pons, Forward, Leopard Racing, CarXpert und LCR-Honda auch Aki Ajo für den 24. und letzten MotoGP-Platz für 2017 und die vier Jahre danach beworben hat, der durch den Rückzug von Iodaracing frei geworden ist.

Aki Ajo betont aber, dass er bei der Teamvereinigung IRTA bisher keine Bewerbung eingereicht hat.

«Eigentlich will ich zu dieser Frage keinen Kommentar abgeben. Aber wenn ich ehrlich bin: Nein, ich habe keine Bewerbung abgegeben. Und ich habe ja noch Zeit bis 29. April. Ob ich mich bis dahin bewerben werde? Das werden wir sehen. Ich weiss nicht, was in den nächsten Tagen noch alles geschieht», lachte der erfolgreiche Teambesitzer und Weltmeister-Macher im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Ajo weiss, dass er für einen MotoGP-Platz 6,5 Millionen Euro braucht. Nur 1,8 Millionen würde die Dorna im ersten Jahr bezahlen. Das Leasing-Paket der Hersteller wird mit 2,2 Millionen gedeckelt. Aber dann fehlen immer noch 4,7 Millionen zum Gesamtbudget. Eine schwierige Hürde.

«Ich habe keinen Traum, ein MotoGP-Team zu bilden», versichert Ajo. «Ich bin ein kleiner Mann aus Finnland... Deshalb fühle ich mich in der Moto3 und Moto2 sehr wohl. Es ist kein MUSS, dass ich in die Königsklasse aufsteige. Mein Leben würde sich dadurch nicht verändern oder verbessern. Rennsport ist Rennsport. Im Grunde ist es in allen Kategorien gleich. Wir haben in den zwei kleinen Klassen viele Siege gefeiert. Mir gefällt es, wenn mein Team Siegchancen hat. Es ist aber für jedes private Team in der MotoGP sehr schwierig, zu gewinnen oder Podestplätze zu erreichen.»

Trotzdem schliesst Aki Ajo den Aufstieg in die MotoGP-Klasse nicht für immer und ewig aus. «Ich halte mich an die Devise: Sag niemals nie. Es hängt grossteils von der Situation ab. Wenn einer unserer Partner eines Tages den Aufstieg in die MotoGP-WM wünscht, werden wir das natürlich überlegen.»

2018 könnte KTM zum Beispiel ein Kundenteam wie Ajo Motorsport ausrüsten. «Richtig. Man weiss nie, was in zwei Jahren passiert», ist sich Ajo bewusst. «Aber wir überstürzen nichts. Wir erledigen ein Projekt nach dem andern. Momentan haben wir keine Verpflichtung, in die MotoGP zu gehen. Aber wenn sich ein vielversprechendes, durchfinanziertes Projekt anbietet, dann ist die MotoGP selbstverständlich interessant für uns.»

In der kleinsten Hubraumklasse (125 ccm) hat das Team Ajo Motorsport im Jahr 2001 begonnen. «Damals haben wir erste Wild-Card-Einsätze bestritten. 2002 haben wir die erste permanente Saison absolviert mit Mika Kallio. 2003 sind wir erstmals mit zwei 125-ccm-Ploten angetreten, mit Mika Kallio und Masao Azuma. Mika ist damals im August mitten in der Saison zu KTM übergelaufen. Ballerini hat ihn ersetzt.»

In der 125er-WM gewann das Ajo-Team den Titel 2008 mit Mike di Meglio (Derbi) und 2010 mit Marc Márquez (Derbi). Danach folgte 2012 die neue Moto3-WM und der Titelgewinn mit Sandro Cortese auf der Red Bull KTM. 2015 bestritt Ajo Motorsport erstmals die Moto2-WM – und gewann sie auf Anhieb mit Johann Zarco.

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