Aprilia: Noch mehr Motorleistung für Mugello
Stefan Bradl in Le Mans: Momentan mit 255 bis 260 PS unterwegs
Für das Samstagtraining in Le Mans erhielten die Aprilia-Werkspiloten Alvaró Bautista und Stefan Bradl je einen frischen 1000-ccm-V4-Motor mit einem «engine upgrade», also mehr Power.
Das Duo belegte im Rennen die Ränge 10 und 11.
Für den Italien-GP in Mugello vom kommenden Wochenende kommt eine noch einmal verbesserte Motorversion zum Einsatz. Das verriet Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano im Gespräch mit SPEEDWEEK.com
Romano, zuletzt war zu hören, die erste Version der Aprilia-Werksmotoren habe nur 245 PS geleistet. Am Samstag in Le Mans bekamen beide Fahrer je einen frischen Motor, eine neue Leistungsstufe mit angeblich 255 oder 260 PS. Hat Aprilia zuerst auf Standfestigkeit gesetzt und deshalb relativ leistungsschwache Motoren eingesetzt?
Nein, das war nicht der Grund. Aber es stimmt, die Performance der ersten Motoren war okay, aber nicht total zufriedenstellend.
Wie wird heute die Performance eines High-Tech-Motors in der MotoGP-Klasse erhöht? Wie muss man sich das vorstellen? Geht das über höhere Drehzahlen? Oder werden Leistungsteile wie Kurbelwelle, Kolben oder Pleuel modifiziert?
Es bestehen viele Möglichkeite, wie man die Leistung erhöhen kann. Ein Motor ist im Grunde eine Luftpumpe.
Desto mehr Luft du in den Motor hineinbringst, desto mehr Treibstoff du einspritzen kannst, desto mehr Leistung kannst du erzeugen.
Das ist eine Art, wie man einen Rennmotor weiterentwickeln kann. Die andere Art: Verschwende keine Power, die du produziert hast. Das heisst: Du musst die innere Reibung verringern.
Das sind generell die beiden Methoden der Entwicklung.
Wir verringern also die innere Reibung und haben Möglichkeiten in diesem Bereich ausfindig gemacht. Ausserdem erhöhen wir die Kapazität des Motors, Luft anzusaugen. Da geht es um die volumetrische Effizienz.
Bautista und Bradl bekamen in Le Mans ein Motor-Upgrade. Werden sie in Mugello einen zweiten solchen Motor erhalten?
In Mugello wird eine neue, weitere Leistungsstufe zum Einsatz kommen. Das wird ein weiterer Schritt sein.
Aprilia muss also viele Motoren homologieren und verplomben lassen. Man wird beim sechsten Rennen schon die Motoren 3 und 4 im Einsatz haben, insgesamt neun sind erlaubt.
Ja, richtig. Aber wir haben einen genauen Plan, der kompatibel ist mit den erlaubten neun Motoren.
Das war auch der Grund, warum wir die ersten Motoren in dieser Saison für recht lange Zeit eingesetzt haben, für fast fünf Grand Prix.
Wir haben sie möglichst lange benützt, weil wir auf die neuen Versionen gewartet haben.