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Andrea Iannone nach Lorenzo-Abschuss: «Harte Strafe»

Von Waldemar Da Rin
Zum zweiten Mal in dieser Saison beförderte Andrea Iannone einen Mitstreiter aus dem Rennen. Diesmal traf es WM-Leader Jorge Lorenzo. In Assen muss Iannone nun vom letzten Startplatz losfahren.

In der Ducati-Box standen viele Münder entsetzt offen, als Andrea Iannone in Runde 18 den WM-Führenden und zukünftigen Ducati-Fahrer Jorge Lorenzo spektakulär abschoss. Bereits in Argentinien hatte Iannone mit einem ähnlichen Manöver gegen seinen Teamkollegen Andrea Dovizioso den Ärger des Ducati-Managements auf sich gezogen.

Der Vorfall in Barcelona war wohl die beste Bestätigung dafür, dass es eine weise Entscheidung war, Andrea Dovizioso für 2017 und 2018 im Team zu halten. Er wird Teamkollegen von Jorge Lorenzo, Iannone wechselt zu Suzuki.

«Es war ein sehr schlechter Sonntag für uns», schnaufte Iannone, als er in Barcelona den Pressevertretern gegenübertrat. «Nach diesem Rennen bin ich natürlich nicht wirklich happy, denn es ist eine schwierige Situation, vor allem was den letzten Teil des Rennens betrifft. Ich berührte Jorge. Es war für mich sehr schwierig, ihn nicht zu berühren. Ich tat mein Bestes, aber Jorge war an diesem Punkt sehr langsam. Ich kenne ihn, er hatte sicher ein Problem mit dem Bike oder den Reifen. Es war seltsam, denn sein Speed war sehr gering. Auf der anderen Seite war es für mich ein sehr gutes Rennen, denn ich tat mein Bestes und fuhr sehr gut. Die Reifen habe ich auf die beste Weise genutzt. Meine Pace war nicht schlecht. Leider folgte dann diese große Enttäuschung, als ich Jorge einholte», erklärte Iannone.

Als Iannone mitgeteilt wurde, dass Rossi, Márquez und Pedrosa der Meinung sind, er hätte versuchen sollen, Lorenzo außen zu umfahren, erklärte er: «Wenn man ein Motorrad mit 300 Sachen bewegt, ist es schwierig, in Sekundenbruchteilen zu entscheiden. Ich habe immer an der gleichen Stelle gebremst und bin der Meinung, Lorenzo ist langsamer geworden. Ich habe ihn nach dem Zwischenfall gefragt, ob er ein Problem gehabt habe, denn er war unerwartet langsam, was er verneinte. Er war natürlich sauer und hatte keine Lust, darüber zu diskutieren.»

«Es tut mir leid für ihn, es war ein Fehler, aber ich habe nicht später gebremst. Für mich ist es schwer zu verstehen, warum Jorge so früh bremste. Für mich war das eine große Überraschung.»

In Assen muss Iannone nach dem Lorenzo-Abschuss von ganz hinten starten. Zudem erhielt er zwei Strafpunkte. Ist deine Bestrafung unfair, wenn Lorenzo doch ein Problem mit dem Bike hatte? «Ich will nicht über die Bestrafung sprechen. Wir haben eine Steward Panel, die solche Vorkommnisse immer diskutiert. Ich habe meine Situation aber sehr gut erklärt. Ich denke, dass sie das verstanden haben. Sie checkten die Daten und verstehen mich. Ich denke, dass die Strafe sehr hart ist, aber ich akzeptiere sie und starte in Assen vom letzten Startplatz. Ich werde auch dort mein Bestes geben.»

Nachdem du in Argentinien Dovizioso zu Sturz gebracht hast, war das Ducati-Management nicht besonders erfreut. Wie haben sie nun reagiert? «Nein, aber nein. Die Situation in Argentinien war ganz anders, denn dort stürzte ich, bevor ich Dovi berührte. Mein Bike berührte dann Dovi und er stürzte. Das ist eine ganz andere Situation. Diesmal ist die Situation klar. Ich bremste am selben Punkt wie immer und tat mein Bestes, um Jorge nicht zu berühren. Ich habe sehr hart gebremst, damit ich es vermeide. Ich habe die 0,2 sec Rückstand auf Jorge in nur 20 Metern gutgemacht, also war es sehr schwer, ihn nicht zu berühren. In diesem Jahr gab es schon viele Situationen wie diese. In Austin war es bei Dani ähnlich. Es ist schwierig, die letzten Jahre mit diesem zu vergleichen. Aber ich weiß nicht, warum das so ist. Doch es ist sehr wichtig, das für die Zukunft im Auge zu behalten.» 2016 sind die MotoGP-Piloten auf den neuen Einheitsreifen von Michelin und mit der Einheitselektronik von Magneti Marelli unterwegs.

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