SBK: Weshalb Eurosport die Exklusivrechte verlor
Ein besonderer Fokus von ServusTV liegt auf Stefan Bradl
Eurosport sendet die Superbike-WM in Gesamt-Europa, mit Ausnahme von Italien, wo Mediaset die Exklusiv-Rechte besitzt. Für WM-Vermarkter Dorna eine bequeme Möglichkeit, viele Länder mit bewegten Bildern zu versorgen.
Doch Eurosport ist ein Spartensender, mit dem kein breites Publikum erreicht wird. Die spanische Agentur versucht deshalb, weitere TV-Sender an Bord zu holen. Jüngster Erfolg: Der Vertrag mit dem zum Red Bull Media House gehörenden Sender ServusTV, der 2017 alle Superbike-Rennen live und in HD in Deutschland, Österreich und in der Schweiz übertragen wird – und den Fans damit eine Alternative zu Eurosport bietet.
Diesen Weg will die Dorna auch in anderen Ländern gehen, Eurosport genießt 2017 nur noch für Großbritannien und Irland die exklusiven Übertragungsrechte.
Der Vertrag mit Eurosport war für das deutsche Sendegebiet nie wirklich exklusiv. Es gab für andere Sender in Deutschland schon immer die Möglichkeit – unter bestimmten Bedingungen – einzusteigen. Man hatte Eurosport in der Vergangenheit aber überraschend weitreichende vertragliche Freiheiten gelassen. So konnte Eurosport mehr oder weniger frei entscheiden, ob sie live, zeitversetzt, im Free-TV oder Pay-TV oder gar nicht übertragen, was natürlich nicht im Sinne der Dorna, der Werke, der Teams, Sponsoren und TV-Zuschauer war.
Deshalb sah sich die Dorna nach einer TV-Station um, die neben Eurosport Interesse an den Live-Rechten hat. Da die Premium-Sender wie ARD, ZDF, RTL und Pro7 abwinkten, bot sich eine günstige Gelegenheit für ServusTV.
«Die neue Vereinbarung zwischen Dorna Sports und ServusTV stärkt die Beziehung zwischen dem TV-Sender und unserem Unternehmen», hielt Manel Arroyo, Managing Director von Dorna Sports, fest. «Diese Partnerschaft gibt der Superbike-WM in Österreich, der Schweiz und vor allem in Deutschland noch mehr Antrieb. Dort feierte die Championship im vergangenen Jahr die sehr wichtige Rückkehr auf den Lausitzring und freut sich dieses Jahr über den ehemaligen Moto2-Champion Stefan Bradl, der von Red Bull, einem unserer wichtigsten Sponsoren, gefördert wird. Das Engagement von ServusTV für die Superbike- und MotoGP-WM ist ein positiver Schritt in einer bereits starken Partnerschaft für die Zukunft des Motorradrennsports.»
ServusTV meldet sich jeweils samstags und sonntags eine halbe Stunde vor Rennstart mit Hintergrundinformationen, Features und Interviewgästen. Besonderer Fokus liegt auf dem ehemaligen MotoGP-Piloten und Moto2-Weltmeister Stefan Bradl. Der Bayer wechselte für 2017 ins Team Red Bull Honda, wo er Teamkollege von Nicky Hayden aus den USA ist.
Ein weiterer Deutscher fightet bereits in seinem zweiten Jahr in der Superbike-WM um Punkte: Markus Reiterberger aus dem Team Althea BMW. Als Rookie ist der Schweizer Randy Krummenacher (Kawasaki Puccetti) dabei, 2016 Dritter in der Supersport-Weltmeisterschaft.