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Althea und BMW: Der Vertrag endet nach dieser Saison

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger mit BMW-Rennchef Marc Bongers (re.)

Markus Reiterberger mit BMW-Rennchef Marc Bongers (re.)

«BMW müsste investieren und wir bräuchten den richtigen Fahrer», nennt Althea-Teamchef Genesio Bevilacqua die Voraussetzungen, um nach 2017 weiter mit den Bayern zusammen zu arbeiten.

Auch wenn das Althea-Team in der Superbike-WM bei BMW ebenso unter Kundensport firmiert wie alle anderen Rennsportaktivitäten der Bayern, bringt sich die Marke mit dem Propeller im Logo doch erheblich ein. BMW stellt Althea sämtliche Motoren und Elektronik und kümmert sich um deren Entwicklung. Auch das BMW-Personal vor Ort wird von München aus bezahlt.

Für Althea-Boss Genesio Bevilacqua ist BMW nicht nur technischer Partner, sondern auch Sponsor. Hinzu kommt, dass Schmiermittelhersteller Gulf dieses Jahr nur als Co-Hauptsponsor an Bord ist, weil die amerikanische Firma eine Partnerschaft mit dem deutschen Premiumhersteller wünscht. Und Fahrer Markus Reiterberger kostet den Italiener auch kein Geld, der 23-Jährige wird von BMW protegiert.

Um gegen die Werksteams von Kawasaki und Ducati ankommen zu können, reicht das jetzige Engagement von BMW aber nicht. Rang 5 von Jordi Torres im zweiten Lauf in Thailand ist das beste Ergebnis von Althea BMW in diesem Jahr. «Mit der Konstellation, wie wir jetzt fahren, ist es nicht realistisch, dass wir weiter nach vorne kommen», weiß BMW-Rennchef Marc Bongers. «Werkssport zu machen steht nicht zur Debatte, wir haben uns dem Kundensport verschrieben.»

Das Kundensport-Programm von BMW ist nicht so bieder, wie es klingt. BMW liefert Werksmotoren und -elektronik, bei Honda und MV Agusta müssen sich die Teams selbst um Tuning und Entwicklung kümmern. Dem gegenüber stehen reinrassige Werksrenner von Aprilia, Ducati, Kawasaki und Yamaha.

Althea-Eigentümer Bevilacqua ist in der Zwickmühle. Der Keramik-Industrielle sehnt sich nach mehr Engagement von BMW, weil er um Podestplätze und den WM-Titel kämpfen will. Erfüllt sich dieser Wunsch nicht, hat er aber auch keine Alternative, wie er SPEEDWEEK.com im Exklusiv-Interview verriet.

Genesio, dein Zwei-Jahres-Vertrag mit BMW läuft Ende dieses Jahr aus: Wie geht es weiter?

Ich weiß nicht, ob wir zusammen weitermachen. Wenn sie mit uns zufrieden sind, machen wir vielleicht weiter. Ich muss aber auch an die Zukunft denken. Wenn sich BMW nicht verbessert, haben wir keine Möglichkeit, um Podestplätze und Siege zu kämpfen. Dann macht es keinen Sinn für uns, mit ihnen weiterzumachen.

Ist es unter den heutigen Voraussetzungen mit dem Kundensport-Programm von BMW möglich, in der Superbike-WM um Siege zu kämpfen?

Der Zyklus des jetzigen Motorrades neigt sich dem Ende zu, 2018 oder 2019 kommt ein neues. Wenn BMW ein gutes Motorrad auf die Straße stellt, wovon ich ausgehe, mit einer Basis, um die richtigen Elektronik-Strategien zu implementieren, dann wäre viel möglich. Das Potenzial des Motors ist riesig, auch das Handling des Motorrades wurde gegenüber letztem Jahr deutlich besser.

BMW müsste in bestimmten Bereichen investieren, und wir bräuchten den richtigen Fahrer. Jordi Torres braucht jemanden, der ihn antreibt. Das ist heute ein Problem im Team. Dann wären sehr gute Resultate möglich.

Falls du über einen Markenwechsel nachdenkst: Bis auf Suzuki hat jeder Hersteller für 2018 einen Partner. Oder willst du wieder bei Aprilia oder Ducati Kundenteam werden?

Mir schwebt nicht vor, ein Kundenteam zu machen.

Ich möchte meine gute Beziehung zu BMW fortsetzen, das ist mein Ziel. Auch wenn wir letztes und dieses Jahr viele Probleme hatten, ist die Zusammenarbeit nicht schlecht. Wenn wir zusammen die Probleme lösen und Voraussetzungen für bessere Resultate schaffen, dann bin ich für die nächsten zwei Jahre bereit. Bis Anfang Mai muss ich mich entscheiden. Sollte ich einen anderen Weg einschlagen, brauche ich Zeit dafür.

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