SBK in Deutschland: Suche nach einem neuen Partner
Der Vertrag für die Superbike-WM 2018 auf dem Lausitzring ist hinfällig
Am 17. Juli ließen die Betreiber des Lausitzrings die Bombe platzen: Zum 1. November 2017 übernimmt die Prüfgesellschaft Dekra den EuroSpeedway, Motorsport wird auf dem riesigen Areal in der Lausitz zukünftig nur noch die zweite Geige spielen. Die neuen Eigentümer sind grundsätzlich bereit, die Rennstrecke einem Promoter für seine Serie zu vermieten, als Veranstalter wird die Dekra aber keines Falls auftreten.
Josef Meier, Geschäftsführer des Lausitzrings, sagte dazu: «Durch die Übergabe der Anlage an die Dekra und der damit einhergehenden Veränderung der Nutzungsart ist noch nicht klar, wie und in welcher Form Motorsport in Zukunft am Lausitzring durchgeführt werden kann. Die Rückkehr der Superbike-Weltmeisterschaft nach Deutschland, und speziell zum Lausitzring im vergangenen Jahr, war für uns ein persönlicher Traum, den wir in die Tat umsetzen konnten. Umso mehr wünschen auch wir uns natürlich einen Fortbestand der Serie am Lausitzring, der aber leider nicht garantiert werden kann. Daher gilt nun unsere ganze Energie unvermindert den noch bevorstehenden Großveranstaltungen wie der Superbike-WM, die wir als Betreiber noch ein letztes Mal gemeinsam mit unseren Fans erleben und genießen wollen.»
Superbike-WM-Promoter Dorna wurde über den Verkauf des Lausitzrings informiert. Da die Lausitzring-Betreiber eine jährliche Ausstiegsklausel im Vertrag haben, stellt es rechtlich kein Problem dar, dass bereits nach zwei statt wie vorgesehen drei Jahren Schluss ist.
Wie es mit der Superbike-WM in Deutschland weitergeht, ist unklar. Als Alternativen kommen nur der Nürburgring und Oschersleben in Frage, beide sind finanziell nicht auf Rosen gebettet.
«Europa ist wichtig für die Superbike-WM», unterstrich Daniel Carrera, Executive Director der Weltmeisterschaft, gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich hoffe, dass ich während des deutschen Events im August ein klareres Bild von der Situation bekomme. Sollte der Lausitzring als zukünftiger Veranstaltungsort nicht in Frage kommen, suchen wir zuerst in Deutschland nach Möglichkeiten – dann in anderen europäischen Ländern.»