MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Stefan Bradls GP-Karriere beendet: Jetzt lockt Honda

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl steht im Honda-Superbike-Team hoch im Kurs

Stefan Bradl steht im Honda-Superbike-Team hoch im Kurs

Nach elf Jahren wird sich Stefan Bradl am Saisonende aus dem Grand-Prix-Sport verabschieden. «Ich habe das Gefühl, dass ich in der Superbike-WM besser aufgehoben bin», sagt der 26-Jährige.

Stefan Bradl zeigte kein übertriebenes Interesse an einem Deal mit Avintia-Ducati, da er sich in der Superbike-WM bessere Chancen auf Spitzenplätze ausrechnet und nach zwei mühsamen Jahren in der MotoGP-WM unbedingt wieder konkurrenzfähiges Material haben will.

«Aber ich bin Avintia-Teamchef Raul Romero und Gigi Dall'Igna und Paolo Ciabatti von Ducati sehr dankbar für das Angebot, das durchaus seine Reize hatte», betont der Bayer. «Seit Assen habe ich viel über die Möglichkeiten in der Superbike-WM nachgedacht. Ich habe das Gefühl, dass ich dort besser aufgehoben bin als in einem privaten MotoGP-Team. Ich habe bei Aprilia gesehen, welche Möglichkeiten ein Werksteam hat.»

Und da 2017 in der MotoGP-WM sechs Werke antreten, KTM kommt neu hinzu, wird es für die Privatfahrer immer schwieriger, Top-Ten-Plätze einzufahren.

Stefan Bradl hat – wie berichtet – einige Möglichkeiten in der Superbike-WM. So hat zum Beispiel Milwaukee-Teamchef Shaun Muir Interesse, der von BMW auf Aprilia-Bikes umsteigen will und auf Werksunterstützung aus Noale hofft. Im Superbike-Fahrerlager ist auch zu hören, dass die Werksteams von Yamaha und Ducati mit dem 26-Jährigen sprachen. Doch aus einem solchen Deal wird nichts.

Aber der Moto2-Weltmeister von 2011 und siebenfache GP-Sieger macht sich seit Ende Juni berechtigte Hoffnungen auf den zweiten Platz im Ten-Kate-Honda-Team, wo Michael van der Mark bisher keinen neuen Vertrag unterschrieben hat. Der Niederländer wird mit den Superbike-Teams von Ducati und Yamaha in Zusammenhang gebracht, wo er sich bessere Chancen ausrechnet, den Sprung in die MotoGP-Klasse zu schaffen.

Honda hat bislang ausschließlich mit van der Mark und Bradl über den Platz an der Seite von Nicky Hayden verhandelt. «Ich halte Stefan Bradl nach wie vor für sehr schnell», hält Honda-Manager Marco Chini fest. «Wenn er richtig motiviert ist – das macht viel aus. Ich halte sehr viel von ihm, auf Honda fuhr er in MotoGP sehr gut. Er ist immer noch relativ jung und sehr stark. Er würde gut in unser Team passen. Das Team kommt aus den Niederlanden, er ist Deutscher, Stefan kennt die Honda-Philosophie sehr gut.»

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