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Kawasaki: Support für Anthony West ist beschränkt

Von Ivo Schützbach
Kein Pedercini-Pilot war je so erfolgreich wie Anthony West

Kein Pedercini-Pilot war je so erfolgreich wie Anthony West

Trotz guter Leistungen ist für 2017 kein Superbike-Spitzenteam an Anthony West interessiert. Die besten technischen Möglichkeiten bieten sich dem 34-Jährigen bei Pedercini Kawasaki.

In der Superbike-WM 2016 sehen wir sieben Kawasaki in der Startaufstellung. Jonathan Rea und Tom Sykes bilden das Werksteam. Die Motorräder von Pedercini Kawasaki (Anthony West, Saeed Al Sulaiti) entsprechen zu «90 Prozent» den Werksmaschinen, ist bei Kawasaki zu erfahren. GoEleven setzt für Roman Ramos eine private 2016er-ZX-10R ein, das Grillini-Team schickt Gianluca Vizziello seit Laguna Seca auf einem ähnlichen Bike ins Rennen. Der Schweizer Dominic Schmitter muss als Einziger im Feld mit der letztjährigen Maschine fahren.

Anthony West hat mit Rang 5 in Sepang für das beste Resultat in Pedercinis Teamgeschichte gesorgt, der ehemalige GP-Sieger fährt regelmäßig in die Top-10. «Anthony hat gezeigt, dass er dieses Team wirklich vorwärts bringen kann», hebt sein Manager Laurens Klein-Koerkamp hervor. «Und es gibt noch viel Potenzial. Dazu muss das Team aber in gewissen Bereichen aufrüsten. Anthony verlangt nach dem nächsten Level, was die technische Unterstützung betrifft.»

Mehr als Pedercini jetzt an Kawasaki-Unterstützung bekommt, wird es auch zukünftig nicht geben, wie Teammanager Guim Roda aus dem Werksteam im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erläuterte. «Das Kawasaki Racing Team und Provec helfen den anderen Kawasaki-Teams mit gutem Service, was die Elektronik betrifft», so der Spanier. «Das schreibt das Reglement vor. Letztlich ist aber jedes Team selbst dafür verantwortlich, dass alles perfekt eingestellt ist. Das gehört zum Know-how eines Rennteams – wir liefern nur die Hard- und Software. Es macht keinen Sinn, dass sich das Werksteam um alles kümmert, das entspricht nicht dem Geist der Superbike-WM.»

Was Roda etwas verklausuliert sagt: Die Kawasaki-Kundenteams bekommen zwar das gleiche Elektronikpaket wie das Werksteam, auch die Basiseinstellung wird vor jedem Rennen geliefert. Für die Bedatung der Software, und daraus folgend ihre genaue Funktionsweise, ist aber jeder selbst zuständig.

Ducati, Aprilia und BMW gehen da einen Schritt weiter: Zu deren Elektronikpaket gehört auch Werkspersonal, welches sich auf der Rennstrecke darum kümmert.

Das macht den Unterschied aus: Die Elektroniker der Privatteams arbeiten nicht auf demselben Niveau wie jene der Werksteams oder werksunterstützten Teams. Das weiß auch Wests Manager: «Was Pedercini von Kawasaki an Material bekommt, ist auf einem hohen Level. Dazu braucht es aber auch Wissen im Team, um das Motorrad abzustimmen. Das ist die kommende Herausforderung für das Team.»

Damit wird sich Anthony West abfinden müssen, will er 2017 Superbike-WM fahren. Keines der Spitzenteams ist am 34-Jährigen interessiert, mit Kundenmaterial von Kawasaki hat er zumindest die Möglichkeit, regelmäßig in die Top-10 zu fahren. «Im Regen kann ich sogar Rennen gewinnen», ist er überzeugt.

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