Happy Birthday Karl «Carlos» Auer!
Karl Auer feiert heute seinen 70. Geburtstag
Mit seinem markanten Schnauzbart, seinem lichten weißen Haar und seiner typisch hessischen Art ist Karl «Carlos» Auer ein Urgestein in der deutschen Seitenwagen-Szene. Sein 70. Geburtstag ist Anlass, um ihm einige Zeilen zu widmen.
Vor knapp 30 Jahren wurde «Carlos» vom MSC Bad Homburg beauftragt, ein Trainingslager für die damals recht zahlreichen aktiven Clubmitglieder zu organisieren. Erstmals 1985 in Ledenon, danach in Mugello, später in Magny Cours und seit 1992 ohne Unterbrechung auf der französischen Rennstrecke in Vale de Vienne etablierten sich Auer und seine Crew. Schnell wurde aus dem Clubevent eine eigenständige Veranstaltung des ehemaligen, jetzt in Rente lebenden, Druckers aus Eschborn bei Frankfurt am Main.
«Carlos-Trainingslager» ist inzwischen ein Fixum für jedes Seitenwagen-Team, das sich den Winterspeck abtrainieren will. Selbst ohne externe Werbung ist dieser Termin in jedem Jahr innerhalb von zwei Wochen komplett ausgebucht. Wer eine Box beziehen will, muss sich diese schon «vererben» lassen. Trotz des gewaltigen Andrangs und ohne den finanziellen Druck anderer Veranstalter zieht das Team von «Carlos» die Trainingswoche in Frankreich immer mit viel Routine und Fingerspitzengefühl durch.
Wenn es etwas zu sagen gibt, kann «Carlos» sehr direkt sein. Da zuckte dann auch schon mal ein mehrfacher britischer Seitenwagen-Weltmeister zusammen, wenn er sich nach einem unbedachten Überholmanöver einen Anschiss in der Box abholen durfte. Trainiert haben sie alle bei «Carlos»: Rolf Biland, Egbert Streuer, Tim Reeves, Klaus Klaffenböck, Masato Kumano, Ralph Bohnhorst und noch viele andere Helden aus der Sidecar-Weltelite.
Ab 1996 engagierte sich Karl Auer in der von ihm mitgegründeten Interessengemeinschaft Gespannrennen e.V. (IGG). Mit seinen Vorstandskollegen Rolf Steinhausen, Kurt Hock, Eckart Rösinger und Hubert Lebeau brachte er wieder Fahrt in die Deutsche Meisterschaft. Doch nach dem Umbruch zur IDM verließ Auer mit weiteren Vorstandskollegen die IGG. Man war damals mit dem Fahrplan nicht mehr einverstanden und überließ das Feld dem neuen IGG-Vorsitzenden Dieter Eilers mit dem neuen Vorstand.
Seit 2010 organisiert Karl Auer gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Eckart Rösinger erfolgreich die Internationale Sidecar Trophy. Aus dem ehemaligen Sidecar Eurocup und der Internationalen Gespann-Meisterschaft (IGM) hervorgegangen, entwickelte sich die Internationale Sidecar Trophy in den vergangenen Jahren zu der internationalen Seitenwagen-Rennserie mit den höchsten Teilnehmerzahlen. Der Mix von F1- und F2-Gespannen, sieben Saisonevents, bis zu drei Wertungsläufe pro Wochenende und volle Starterfelder machen den Reiz der Internationalen Sidecar Trophy aus.
Seinen heutigen 70. Geburtstag verbringt Karl «Carlos» Auer mit seiner Langzeitpartnerin Rosi auf einer von ihm sehr geliebten Fernreise. Das Ziel ist dem Autor dieser Zeilen leider unbekannt, doch noch immer noch strotzt «Carlos» vor Ideen bezüglich der Seitenwagen-Szene. Das nächste Projekt, bei dem er eingebunden sein wird, soll der offizielle FIM F2 Sidecar World Cup sein. Na dann los! Wir wünschen alles erdenklich Gute, viel Glück und Gesundheit!