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Formel E: DTM-Treffen, Cockpit für Günther?

Von Andreas Reiners
Maximilian Günther

Maximilian Günther

Bei den Formel-E-Testfahrten am 14. Januar in Marrakesch sind auch einige DTM-Piloten am Start. Toptalent Maximilian Günther kann auf ein Stammcokpit hoffen.

Öffnet sich für Maximilian Günther eine Tür in der Formel E? Das deutsche Toptalent wird am 14. Januar in Marrakesch einen Test in der Elektroserie absolvieren. Mit dem Rookie-Test geben Formel E und FIA den eingeschriebenen Teams die Gelegenheit, Nachwuchspiloten an die Elektroserie heranzuführen.

Günther testet für das Team Dragon Racing, das seit dem Beginn der Formel E im Jahr 2014 am Start ist. Er absolvierte zuletzt zahlreiche Testfahrten, erst in der DTM, dann für Racing Engineering in der Formel 2 und dann schließlich in der japanischen Super-Formula-Meisterschaft für das Team Le Mans. Nach drei Jahren in der Formel 3 soll der nächste Schritt folgen, doch es ist eine schwierige Suche. Folgt nun das Happy End mit der Formel E?

«Ich bin schon sehr gespannt auf meine ersten Runden in einem Formel-E-Auto», sagt Günther. «Der Test ist die perfekte Möglichkeit, ein neues Rennauto kennenzulernen und mich gleichzeitig erneut auf internationaler Bühne zu präsentieren. Die Formel E ist eine sehr attraktive Serie mit einem unglaublichen Potenzial. Ich habe mir schon einige Rennen im Fernsehen angeschaut und kann es kaum erwarten, bald selbst zu fahren.»

Und: Bei Dragon Racing ist inzwischen ein Platz frei geworden, nachdem das Team und Neel Jani nach nur einem Rennwochenende getrennte Wege gehen. In Marrakesch soll Ex-WTCC-Champion Jose-Maria Loprz übernehmen, offenbar aber nur für dieses eine Rennen. Danach? Könnte sich Günther in Stellung bringen.

Die meisten Teams haben ihr Testaufgebot inzwischen bekanntgegeben, und es wird am 14. Januar eine Art DTM-Klassentreffen. Neben Mercedes-Ersatzfahrer Günther sind immerhin fünf Stammpiloten am Start. Mit dabei ist zum Beispiel Routinier Gary Paffett, er fährt für Venturi. Der Hintergrund ist klar: Venturi arbeitet bereits eng mit dem DTM-Einsatzteam HWA zusammen, als Vorbereitung für den Einstieg von Mercedes Ende 2019. Für Venturi fahren in Edoardo Mortara und Maro Engel bereits zwei DTM-Stammfahrer.

Auch Mercedes-Mann Paul di Resta wurde bestätigt, er testet für Jaguar. «Der Formel-E-Test ist für mich eine perfekte Gelegenheit, die Serie näher kennenzulernen», sagt di Resta. «Ich bin sehr gespannt, wie sich das Fahrzeug fahren wird. Natürlich wird es ein intensiver Tag, aber ich bin sicher, dass ich dem Team positives Feedback geben kann.

Für Nico Müller, der im Audi Sport Team Abt Sportsline in der DTM startet, geht mit dem Test ein Wunsch in Erfüllung. «Ich verfolge die Formel E schon länger als Fan, bisher aber leider nur vor dem Fernseher», sagt der Schweizer. «Wenn ich bei ABT Sportsline zu Besuch bin, steht da neben meinem DTM-Auto oft der Formel-E-Renner – dann juckt es mich schon ein bisschen. Deshalb freue ich mich jetzt umso mehr auf diese Chance.» Sein letztes Formel-Rennen absolvierte Müller 2013 in der Formel Renault 3.5, seitdem ist er in Touren- und Sportwagen unterwegs.

Auch BMW-Werksfahrer Bruno Spengler wird zum ersten Mal Formel-E-Luft schnuppern. Der DTM-Champion von 2012 nimmt für das MS&AD Andretti Formula E Team am Rookie-Test in Marrakesch teil. «Ich freue mich sehr auf die Chance, eine für mich völlig neue Art des Racings kennenzulernen», sagt Spengler, der vor 13 Jahren letztmals in einem Formelauto saß.

Sein BMW-Teamkollege Joel Eriksson, der 2018 sein Debüt in der DTM feiern wird, testet in Marrakesch zudem für Virgin.«Ich freue mich sehr darauf, hinter dem Lenkrad bei Virgin zu sitzen», sagt Eriksson. «Virgin ist ein Team, das um Rennsiege fährt. Natürlich ist das toll für mich. Die Formel E hat ein unheimlich talentiertes Fahrerfeld. Ich bin gespannt, wie meine ersten Erfahrungen im elektrischen Motorsport werden.»

Mahindra gibt zudem Daniel Juncadella eine Chance. Der Spanier fuhr bis 2016 in der DTM und war 2017 Ersatzfahrer bei Mercedes. Er gilt als möglicher Ersatzkandidat für Robert Wickens, der die DTM in Richtung IndyCar-Serie verlassen hat.

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