DTM-Erinnerungen: «Wie auf meiner Carrera-Bahn»
Die DTM trägt am Sonntag ihr 500. Rennen aus
Das 500. DTM-Rennen am Sonntag ist auch für Tabellenführer René Rast ein Meilenstein. «Als Kind war ich beim Flugplatzrennen in Diepholz», erinnert sich der Audi-Pilot.
«Das war Anfang der 1990er-Jahre die Zeit mit Klaus Ludwig und Kurt Thiim und ein prägender Moment für mich. Später bin ich viele Jahre im Rahmen der DTM gefahren und habe immer davon geträumt, selbst DTM-Fahrer zu werden. Als der Traum sprichwörtlich über Nacht wahr wurde, hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben.» Seine persönlichen DTM-Highlights: «Mein erster Sieg 2017 in Budapest und natürlich mein Titelgewinn.»
Das erste DTM-Rennen, das Verfolger Nico Müller selbst vor Ort erlebte, war das Finale der Saison 2005 auf dem Hockenheimring.
«Am TV habe ich die DTM schon früher verfolgt. Mein persönliches Highlight war definitiv Norisring 2016 – mein erster Sieg, der hart erkämpft war. Beim Heimrennen von Audi vor den vielen Fans da oben auf dem Podium zu stehen, war wirklich etwas Unvergessliches. Das war der Lohn für viel harte Arbeit und hat sich megacool angefühlt.»
Mike Rockenfeller, derzeit Tabellenfünfter, sah sein erstes DTM-Rennen als Kind auf dem Nürburgring. «Das war Mitte der 1990er-Jahre», sagt Rocky.
«Alfa Romeo fuhr gegen Mercedes. Es hat geregnet und die Autos hatten alle Lichter an. So etwas kannte ich bis dahin nur von meiner Carrera-Bahn und hat es mich total fasziniert. Trotzdem konnte ich mir in den kühnsten Träumen nicht ausmalen, später einmal selbst DTM zu fahren. Mein erster DTM-Test 2007 war ein ganz besonderer Moment. Ich bin davor fast nur GT-Autos gefahren und der Wechsel von Porsche zu Audi war ein großer Schritt für mich. Ich habe damals nicht damit gerechnet, dass es so lange dauern würde, in der DTM Rennen zu gewinnen und Meister zu werden. Umso schöner war der Titelgewinn 2013 in Zandvoort – und das, nachdem ich mir fast einen Frühstart geleistet hätte.»
Auch Robin Frijns, in seiner zweiten DTM-Saison aktuell auf dem sechsten Platz der Fahrermeisterschaft, träumte schon lange von der DTM, als er Anfang 2018 DTM-Pilot wurde. «Die Serie hat eine so lange Tradition und steht für spannendes Racing – genau das, was ich mag. Als ich erfuhr, dass ich zum DTM-Kader von Audi gehören werde, war ich überglücklich und baff zugleich.»
Sein persönliches Highlight sei bisher das Finalrennen in Hockenheim 2018 gewesen. «Ich bin als Letzter gestartet und am Ende Fünfter geworden. Ich bin spät in die Box und konnte danach wieder voll angreifen und viele Autos überholen. Das hat sehr viel Spaß gemacht.»
Loïc Duval, der als Gesamtsiebter seine bisher beste DTM-Saison bestreitet, war 2004 und 2005 in der Formel 3 im Rahmenprogramm der DTM aktiv. «Ich erinnere mich vor allem noch an Zandvoort 2005», sagt der Franzose.
«Ehe ich nach Hause gefahren bin, habe ich mir am Sonntag das DTM-Rennen angesehen. Da gab es den massiven Unfall von Peter Dumbreck im Opel ausgangs der letzten Kurve. Das werde ich nie vergessen. Der Unfall war unglaublich, er selbst aber war okay. Das war das Wichtigste. Mich hat das enge Racing mit dieser Art von Autos schon immer beeindruckt und ich freue mich, heute selbst ein Teil der DTM zu sein.»
Jamie Green, derzeit Tabellenneunter, obwohl er wegen einer Blinddarmoperation die beiden Rennen in Misano auslassen musste, hat sich in der DTM vor allem mit seinen vier Siegen auf dem Norisring einen Namen gemacht. Vom Stadtkurs in Nürnberg stammt auch seine bisher beste DTM-Erinnerung.
«Das war ganz klar mein Norisring-Sieg 2012», sagt der Brite. «Ich habe kurz vor Rennende zwei BMW überholt — inklusive eines entscheidenden Manövers in der letzten Kurve.»
Auch auf dem Lausitzring hat Green schon dreimal gewonnen. Sein erstes DTM-Rennen sah er 2003 in Donington. «Das ist meine Heimstrecke. Es wäre cool, wenn die DTM vor dem Ende meiner Karriere dort noch einmal fahren würde.»