Robert Kubica: «Thema Formel 1 nicht abgeschlossen»
Robert Kubica
Der schwere Rallye-Unfall von 2011 hat alles verändert: Robert Kubica galt als kommender Star der Formel 1, ein Vorvertrag an der Seite von Fernando Alonso bei Ferrari war bereits unterzeichnet.
Aber dann erlitt der Pole in Italien bei einem fürchterlichen Crash so schwere Armverletzungen, dass er erst im Laufe der Jahre im Rundstreckensport wieder Fuss fassen konnte. Nun ist er zurück – als Kolles-Fahrer in der Langstrecken-WM, Testfahrten in Monza hat er hinter sich, dann folgt der erste Saisonlauf in Silverstone, wenn die Formel 1 von China nach Bahrain weitergezogen ist.
Jahrelang war Kubica mit Alonso ganz dicke, der Kontakt ist in den letzten Jahren etwas weniger lose geworden, wie Kubica zugibt. Robert weiss aber: «Alonso ist ein grosser Fahrer, einer der ganz wenigen Piloten, die in einem mittelmässigen Auto glänzen können. Da macht er mit einem Rennwagen Dinge, die ich von keinem anderen Fahrer sehe. Das ist wirklich unfassbar, aber die Wahrheit ist – weder McLaren noch Honda sind derzeit glücklich.»
Kubica gefällt die neue Formel 1: «Die Fahrer haben wieder das Gefühl, echte Geschosse zu bändigen. Ich finde es auch gut, dass Ferrari wieder gewinenn kann, das ist wichtig für den Sport. Ich glaube, wir stehen vor einer guten Saison. Aber wir brauchen noch ein paar Rennen, um das Bild zu verstehen.»
Der Kanada-GP-Sieger von 2008 (mit BMW-Sauber) gibt bei Mediengesprächen im Rahmen der Monza-Tests zu: «Es war nach dem Unfall nicht einfach für mich. Mein Engagement im Rallyesport hat sich nicht so entwickelt, wie ich das gehofft hatte. Ich hatte bewusst Abstand zur Rundstreckenszene geschaffen, weil sie mich zu sehr daran erinnert hat, was ich hatte. Aber das liegt nun hinter mir, jetzt freue ich mich auf die Arbeit in der Langstrecken-WM.»
Und die Formel 1? Gegenüber der polnischen «Gazeta Wyborcza» hat Kubica dazu gesagt: «Das Kapitel ist noch nicht abgeschlossen. Ein Comeback ist jedenfalls eher möglich als noch vor zwei Jahren. Vielleicht wird meine Geduld ja eines Tages belohnt.»