MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Sebastian Vettel (Ferrari): «Hätte Pole haben müssen»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel guckt sich den Silberpfeil an

Sebastian Vettel guckt sich den Silberpfeil an

​WM-Leader Sebastian Vettel wird von Startplatz 2 ins Rennen gehen. Der Ferrari-Star ärgerste sich über einen kleinen Fahrfehler. «Da habe ich bestimmt die Zeit liegenlassen, di mir auf die Pole fehlte.»

Die Frage an Ferrari-Star Sebastian Vettel war berechtigt: Wenn ein Pilot den Kampf um die Pole-Position so hauchdünn verliert, wie gross ist da der Ärger? Denkt ein Pilot nicht: «Mensch, diese Winzigkeit hätte ich auch noch gefunden?»

Vettel fragte zurück: «Wieviel war es denn? 51 Tausendstel? Doch, denn diese Zeit hätte ich wirklich noch aus dem Wagen pressen können! In der letzten Ecke habe ich mich leicht verbremst. Normalerweise musst du da den inneren Randstein sauber treffen, um richtig schnell zu sein, leider habe ich den leicht verpasst. Also fünf Hundertstel sind da leicht futsch. (Seb beginnt zu lachen.) Ja, das ärgert mich, denn schon im ersten schnellen Lauf von Q3 hat es nicht ganz gesessen. Ich mag diese Schikane einfach nicht. Ich bin sie bestimmt schon zwei- oder dreitausend Mal gefahren, und ich verhaue sie noch immer! Ich hätte ein wenig früher bremsen und die Kurve vorsichtiger fahren sollen. Das wäre klüger gewesen.»

«Beim zweiten Lauf war ich schon happy, dass es besser läuft, dann hat es doch nicht gereicht. Aber alles in allem war es ein tolles Qualifying, bestimmt auch für die Zuschauer.»

«Wir dürfen uns über ein Super-Ergebnis freuen, denn das war nach dem Motorwechsel nach der Quali nicht selbstverständlich. Es war wirklich ein kleines Wunder, wie die Jungs einen Motorwechsel in knapp zwei Stunden geschafft haben, wenn wir davon ausgehen, dass eine dieser Antriebseinheiten sonst in gut drei Stunden gewechselt wird! Ich bin schon zuhause beim Werkeln am Motorrad am Limit und da gibt es nur ein paar Leitungen und einen Vergaser. Wenn wir uns anschauen, wie komplex diese Antriebseinheiten sind und was da alles dran hängt, dann kann ich nur meinen Hut ziehen, die Mechaniker sind wirklich Künstler. Nur dank ihrer Arbeit konnte ich überhaupt in die Quali gehen.»

WM-Leader Vettel hat nun das ganze Training über immer wieder mit kleinen und grösseren Schwierigkeiten gekämpft, «das war einer der Gründe, wieso ich vielleicht nicht ideal in einen Rhythmus gekommen bin. Aber fürs Rennen mache ich mir keine Sorgen. Wir sollten die ganzen Probleme nun hinter uns haben! Wir dürfen das alles nicht bagatellisieren, es hat zu viele Dinge gegeben, die nicht in Ordnung waren, und irgendwie haben wir es immer wieder geschafft, uns zu retten.»

«Es hätte leicht alles schiefgehen können. Ich meine, an Bord gingen alle Warnlampen an, mein Ingenieur sagte, ich solle auf der Stelle anhalten, aber ich hatte eine Lücke in der Pistenbegrenzung verpasst, die gut gewesen wäre, um den Wagen sicher zu parken. Ich liess dann den Wagen noch ein wenig rollen, das gab mir die Zeit, um über Funk nachzuhaken, ob das auch wirklich nötig sein, und auf einmal haben wir gemerkt, das ist ein Programmierfehler, da geht noch was, und tatsächlich habe wir es geschafft, den Wagen flottzubekommen. Wir haben die Ruhe bewahrt, und das hat die Quali für uns gerettet. Selbst wenn es manchmal – darf ich das sagen? – scheisse läuft, so kann es nie schaden, einen kühlen Kopf zu bewahren, und das war heute Gold wert.»

«Jetzt brauche ich morgen einen guten Start, und dann gucken wir mal, wo mich das hinbringt.»

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