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Indy-500-Sieger Takuma Sato: Rassismus auf Twitter

Von Rob La Salle
​Der langjährige GP-Fahrer Takuma Sato (40) hat als erster Japaner das Indy 500 gewonnen. Das hat nicht allen gefallen. Für eine rassistische Bemerkung hat die «Denver Post» einen erfahrenen Journalisten entlassen.

Der frühere Formel-1-Pilot Takuma Sato hat am vergangenen Sonntag ein atemberaubendes Indy 500 gewonnen – als erster Japaner! Der langjährige Honda-Fahrer (2004 WM-Achter) erhält aus der ganzen Motorsportgemeinde enorme Anerkennung für seine grosse Leistung. Aber offenbar können sich nicht alle mit dem Timing seines Erfolgs anfreunden.

Der US-amerikanische Journalist Terry Frei hat nach dem Triumph von Sato einen Tweet abgesetzt, der über die Grenzen der USA hinaus Empörung erzeugt hat. In den meisten Reaktionen wird Frei Nationalismus bis Rassismus unterstellt.

Frei schrieb auf Twitter: «Nichts spezifisch Persönliches, aber ich fühle mich sehr unwohl mit einem Japaner, der das Indianapolis 500 am Memorial Day-Wochenende gewinnt.»

Der Memorial Day (Gedenktag) ist ein US-amerikanischer Feiertag, der jedes Jahr am letzten Montag im Mai zu Ehren der im Krieg für das Vaterland Gefallenen begangen wird. Doch Indy ist nun Mal mit dem Memorial Day verknüpft, denn das grösste Autorenne der Welt findet jeweils am letzten Sonntag des Monats Mai statt.

Nach der fragwürdigen Bemerkung von Frei brach ein Sturm der Entrüstung los. Die «Denver Post» hat die Verbindung zum Journalisten gekappt. Mac Tully, Präsident und Geschäftsführer der Post, sowie Lee Ann Colacioppo als Chefredakteurin gaben am Montag eine gemeinsame Erklärung heraus, dass sie diesen Tweet für respektlos und inakzeptabel halten. Sie erklärten, Frei arbeite nicht länger für ihre Zeitung. «Dieser Tweet repräsentiert nicht, woran wir glauben und wofür wir einstehen, und wir hoffen, Takuma Sato nimmt unsere Entschuldigung an.»

Terry Frei war bei der Denver Post mehr als zwanzig Jahre lang tätig, er ist im US-Bundesstaat Colorado vier Mal zum Sportjournalisten des Jahres erkoren worden, in Oregon hat er diese Auszeichnung drei Mal gewonnen.

Frei hat den skandalösen Tweet vom Netz genommen und dafür eine längere Erklärung einstellt: «Ich hab’s versaut, es tut mir leid», schreibt der Journalist eingangs. «Ich habe einen dummen Bezug hergestellt, an einem emotionalen Wochenende. Ich hätte es besser wissen müssen und bedaure das.»

Frei erklärt dann ausführlich, wie sein Vater im Zweiten Weltkrieg gegen die Japaner gekämpft hat. Er hat auch ein Buch über die Erlebnisse seines Vaters im Zweiten Weltkrieg verfasst.

Frei weiter: «Ich habe einen Fehler gemacht. Natürlich weiss ich, dass seither 72 Jahre vergangen sind. Ich entschuldige mich bei allen, die ich brüskiert habe und ganz besonders bei Takuma Sato. Ich bin wütend auf mich selber, weil ich so etwas nie hätte sagen und weil ich die Denver Post da nie hätte reinziehen dürfen.»

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