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McLaren in Monza: Verhandlungen mit Renault

Von Mathias Brunner
McLaren-Direktor Zak Brown

McLaren-Direktor Zak Brown

​Die Renault-Verantwortlichen gehen in Monza bei McLaren ein und aus. Doch eine Scheidung von Honda ist für das englische Traditionsteam nicht so einfach. McLaren-Direktor Zak Brown wirkt verzweifelt.

Für alle im Monza-Fahrerlager ersichtlich verhandelt McLaren noch immer mit Renault. Die Franzosen sind für den Traditionstrennstall die letzte Hoffnung, 2018 mit einem anderen Motorpartner als Honda zu fahren. Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul und Sonderberater Alain Prost gehen bei McLaren ein und aus.

Aber McLaren-Direktor Zak Brown gibt zu: «Es ist kompliziert. Einige Entscheidungen liegen in unserer Hand, andere nicht.»

Die Ausgangslage: Honda will sich nicht aus der Formel 1 verabschieden und mit McLaren weitermachen, und es liegt auch nicht im Interesse von Formel-1-CEO Chase Carey, dass ein namhafter Autohersteller geht. So entstand der Plan, die Honda-Motoren bei Toro Rosso zu parken – damit ein Kontingent von Triebwerken für McLaren frei wird.

Aber wieso soll sich Red Bull für Toro Rosso den derzeit schlechtesten Formel-1-Motor antun? Schon der heutige Partner Renault ist Ferrari und Mercedes unterlegen.

McLaren-Superstar Fernando Alonso hat dementiert, dass er McLaren vor ein Ultimatum gestellt habe – entweder ich oder Honda.

Zak Brown: «Wenn es eine Entscheidung gäbe, dann würden wir etwas verkünden. Wir stehen vor einigen Herausforderungen. Es kann in alle Richtungen gehen. Vielleicht ist das eine der grössten Entscheidungen, die wir je treffen mussten.»

Angeblich bezahlt Honda nicht nur das Jahressalär von Fernando Alonso, sondern schiesst auch einen erheblichen Teil des McLaren-Budgets hinzu. Aber Brown sagte schon zu einem früheren Zeitpunkt: «Das kann kein ausschlaggebender Punkt für die Entscheidung sein, mit welchem Motorpartner wir arbeiten wollen.»

In Sachen Honda erfahren wir in Italien Widersprüchliches: Die einen sagen, das Porzellan mit den Japanern sei zerschlagen, da helfe nichts mehr. Die anderen sagen, Honda wolle McLaren und Alonso verzweifelt davon überzeugen, dass sie genügend Fortschritte machen können, um 2018 Erfolg zu haben.»

Brown bleibt schmallippig: «Ich kommentiere keine Verhandlungen mit Honda.»

Zak Brown: «Ich muss im besten Sinne für McLaren entscheiden. McLaren muss wieder siegfähig sein. Das muss bei der Entscheidung im Mittelpunkt stehen. Wir können es uns nicht mehr erlauben, keine Podestränge einzufahren. Die Entscheidung ist vielschichtig, und natürlich spielt die wirtschaftliche Seite auch eine Rolle. Aber wir haben zum Glück Teilhaber, die entschlossen genug sind, eine Entscheidung für den Sport zu befürworten – und sich später um den wirtschaftlichen Teil zu kümmern.»

Zak Brown über Fernando Alonso: «Ob er bei uns bleibt oder nicht, hängt von seiner Einschätzung ab, wie konkurrenzfähig wir 2018 sein werden. Ungeachtet des Motors.»

«Die Verhandlungen laufen. Aber du musst immer auch einen Plan B und einen Plan C haben. Und die haben wir beide.»

Plan N wie Norris gibt es nicht. Die Beförderung des Rohdiamanten Lando Norris aus der Formel 3 direkt in die Formel 1 kommt für Zak Brown nicht in Frage: «Nein, unser Plan besteht darin, ihn in der kommenden Saison Formel 2 fahren zu lassen. Ich halte ihn für schnell genug, sich im GP-Sport zu behaupten, aber wir wollen nichts überstürzen.»

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