Mercedes: Nicht nur Glück im Singapur-GP
Mercedes-Technikchef James Allison
Dass Mercedes-Star Lewis Hamilton im Flutlicht von Singapur den 60. GP-Sieg seiner Karriere einfährt, hätte noch am Morgen vor dem Rennen kaum einer gedacht. Schliesslich hatte sich in den Trainings und im Qualifying zuvor gezeigt, dass die Konkurrenz auf dem kurvenreichen Marina Bay Street Circuit das Tempo vorgab. Hamilton und sein Teamkollege Valtteri Bottas mussten denn auch aus der dritten Reihe ins Rennen starten.
Doch der Crash zwischen Sebastian Vettel, Max Verstappen und Kimi Räikkönen, bei dem auch Fernando Alonso in Mitleidenschaft gezogen wurde, bescherte dem WM-Leader bereits in der ersten Runde die unverhoffte Führung. Hamilton sicherte sich den Sieg, während sein Teamkollege mit Platz 3 hinter Daniel Ricciardo für einen weiteren Podest-Erfolg der Sternmarke und noch mehr Jubel in der Mercedes-Box sorgte.
Auch Technikchef James Allison erklärte nach der Zieldurchfahrt strahlend: «In den zwei Wochen seit dem letzten Rennwochenende sowie in den hunderten von Arbeitsstunden und den tausenden Simulationen deutete absolut nichts auf ein Ergebnis wie das heutige hin.» Und er schwärmte: « Die Formel 1 ist unglaublich kompliziert, aber Tage wie dieser erinnern dich daran, dass sie immer noch ein Sport ist – und du weisst nie, was vielleicht passieren wird.»
«Bis zum Sonntag war es ein schwieriges Wochenende, aber die Art und Weise, wie uns der Vorfall in der ersten Kurve in die Karten gespielt hat, gab uns einen grossen Motivationsschub», erzählte der 49-jährige Brite, der auch gleich einräumte, dass seine Mannschaft natürlich vom Ausfall der Konkurrenten profitierte.
Aber nicht nur, wie der Technikchef betonte: «Nach dieser gehörigen Portion Glück war es aber auch eine Erleichterung zu sehen, dass wir ein gutes Renntempo hatten, das unser Glück rechtfertigte. Wir könnten nicht glücklicher darüber sein, wie Lewis und Valtteri daraus das Beste gemacht haben. Dies ist ein brillantes Ergebnis für beide WM-Wertungen und natürlich verlassen wir Singapur beflügelt davon. Aber in dieser Saison liegt noch ein langer Weg vor uns.»