Daniel Riciardo: Rang 2 in Singapur fast verloren!
Daniel Ricciardo kämpfte am Heck von Lewis Hamilton mit Getriebeproblemen
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Regina Weber aus Salzgitter wissen: «Daniel Ricciardo hat nach dem Singapur-GP von Problemen mit dem Getriebe gesprochen. Was genau steckt dahinter?»
Der Australier Daniel Ricciardo hat jetzt in Singapur zum dritten Mal in Folge den zweiten Platz eingefahren: 2015 schnüffelte er am Heck von Sieger Sebastian Vettel, 2016 rückte er Nico Rosberg immer näher, 2017 ist er hinter Lewis Hamilton ins Ziel gekommen.
Grosser Unterschied zu 2015 und 2016: Der fünffache GP-Sieger Ricciardo konnte froh sein, überhaupt die Singapur-Zielflagge gesehen zu haben!
Denn nach dem Rennen verriet der 28-Jährige aus Perth: «Ich hatte kleine Schaltprobleme. Ich weiss nicht genau, was das Problem war, ich wurde einfach über Funk ermahnt, früher als sonst zu schalten. Offenbar konnte das Problem besser im Griff behalten werden, wenn ich auf diese Weise das Getriebe schonte.»
Was war passiert? Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sagte im Anschluss an den Nacht-GP bei der britischen Sky: «Wir haben vor der ersten Safety-Car-Phase einen Öldruckabfall im Getriebe festgestellt. Wir hatten Angst, dass wir nicht weit kommen würden. Wir haben dann Daniel gebeten, entsprechend mit dem Problem umzugehen – also früher zu schalten, um das Getriebe weniger zu belasten. Natürlich hat ihn das Rundenzeit gekostet. Daniel hat dennoch nicht den Anschluss verloren und das Auto ins Ziel getragen.»
Der Grund für den Ölverlust wird in dieser Woche im Werk von Milton Keynes geprüft.
Natürlich muss die Frage kommen: Wie nahe hätte RBR-Pilot Ricciardo dem führenden Hamilton kommen können, wenn nicht die Angst mitgefahren wäre? Horner: «Daniel wäre Lewis sicher eher auf die Pelle gerückt und hätte ihn unter Druck setzen können. Aber wir würden es uns zu einfach machen, wenn wir behaupten – wir haben deswegen den Sieg verloren.»
«Am Freitag hatten wir das schnellste Auto auf der Bahn, aber am Sonntag war vieles anders: Der Regen, eine Piste, die weniger Haftung aufbaute, niedrigere Temperaturen, das spielte alles eine Rolle.»
Ricciardo selber meint: «Das Problem mit dem Getriebe war nicht rennentscheidend.»
Fazit von Horner: «Wir hätten leicht beide Autos verlieren können, nun haben wir statt dessen einen zweiten Rang eingefahren. Damit kann ich gut leben.»