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Alonso, Vettel, Ricciardo: GP-Talentschule am Ende

Von Mathias Brunner
​Die 3,5-Liter-Monopostoserie «World Series» ist am Ende: zu wenige Bewerber. Aus der 1998 gegründeten Talentschule sind Fahrer wie Fernando Alonso, Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo hervorgegangen.

Die «World Series Formula V8 3.5» stirbt: Die Formel-1-Talentschmiede wurde 1998 als «Euro Open by Nissan» gegründet, hiess später nach ihrem Hauptsponsor «Open Telefónica by Nissan», dann «Telefónica World Series by Nissan», von 2005 bis 2015 mit Renault als Mitveranstalter «Formel Renault 3.5» und zuletzt 2016 Formel V8 3.5 sowie in diesem Jahr World Series Formel V8 3.5. Weil für die kommende Saison 2018 zu wenige Bewerber Interesse gezeigt haben, wird die von der Firma RPM-MKTG gemanagte Serie am Ende der Saison 2017 eingestampft. Der Niedergang kündigte sich Ende 2015 mit dem Ausstieg von Renault an.

Das Grundproblem hat der frühere Grand-Prix-Star Gerhard Berger so auf den Punkt gebracht: «Wir haben im Laufe der Jahre viel zu viele Nachwuchsserien erhalten. Das hat die einzelnen Meisterschaften in Sachen Fahrerqualität verwässert und das Sponsorpotenzial verringert. Zusammen mit der FIA reifte daher der Plan, wieder eine klare Leiter zu erzeugen – Formel 4, Formel 3, Formel 2, Formel 1.»

Die mit Jaime Alguersuari senior als Chef gegründete Serie wurde zur Ausbildungsstätte für mehr als zwei Dutzend Formel-1-Fahrer.

Fernando Alonso stürmte 1999 mit neun Pole-Positions und sechs Siegen zum Titel, Sebastian Vettel verfeinerte 2006 und 2007 in der Formel Renault 3.5 sein Rennhandwerk, ebenso wie Daniel Ricciardo (Meisterschafts-Zweiter 2010), Kevin Magnussen (Meister 2013), Carlos Sainz (Champion 2014), die späteren GP-Sieger Heikki Kovalainen (Meister 2004) und Robert Kubica (Meister 2005), McLaren-Fahrer Stoffel Vandoorne (Zweiter 2013), Toro-Rosso-Fahrer Pierre Gasly (Zweiter 2014), Indy-500-Sieger Alexander Rossi (Dritter 2011), Pastor Maldonado (Dritter 2006), ferner Kamui Kobayashi, Brendon Hartley, Jules Binachi, Jaima Alguersuari jr., Giedo van der Garde, Marc Gené, Ricardo Zonta und viele mehr.

Zu den besten Zeiten der Serie waren die Tribünen üppig gefüllt, Renault demonstrierte an den Wochenenden Sondermodelle und zeigte frühere und aktuelle GP-Boliden, dem Meister war ein Formel-1-Test mit einem Renault-motorisierten Renner garantiert.

Heute kämpfen nur noch die Fahrer von sieben Rennställen um den Titel, die letzten zwei Rennen finden an diesem Wochenende in Bahrain statt, im Rahmen des Langstrecken-WM-Laufs. Um den letzten Titel der Serie balgen sich Pietro Fittipaldi aus Brasilien (223), Enkel der Rennfahrerlegende Emerson Fittipaldi, und der Russe Matewos Issaakjan (213).

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