Formel 1 bei ORF und RTL: Erfreulicher Trend
Die Fans erlebten packende Fernsehbilder
Der Österreichische Rundfunk (ORF) kann über die abgelaufene Formel-1-Saison zufrieden Bilanz ziehen. Denn die Quoten in Österreich (mit 8,7 Millionen Einwohnern rund ein Zehntel so bevölkerungsreich wie Deutschland) legten 2017 deutlich zu: Insgesamt waren es zehn Prozent plus, was einen Schnitt von 504.000 Zuschauern (oder pro Rennen 50.000 mehr als 2016) bei durchschnittlich 32 Prozent Marktanteil (MA) bedeutet.
Geringstes Interesse herrschte beim Auftakt in Australien, wo um 7 Uhr europäischer Zeit 220.000 ORF-Seher verzeichnet wurden (bei 48 Prozent MA). Quotenhit war der heimische Grand Prix auf dem Red Bull Ring mit 713.000 Zuschauern und 51 Prozent Marktanteil. Die nächsthöchsten Quoten erzielten Brasilien (obwohl da die WM schon entschieden war) mit 630.000 Fans (29%), Mexiko (619.000/19%), die USA (604.000/20%), Bahrain (587.000/35%) und Kanada (583.000/22%). Dahinter folgen Singapur und Aserbaidschan, während nach Österreich der meistgesehene GP in Europa mit Grossbritannien erst an neunter Stelle vor Italien kommt.
Der ORF besitzt die Formel-1-Live-Rechte für Österreich noch bis einschliesslich 2019.
In der Schweiz läuft der Vertrag Ende 2018 aus, Vertreter des Schweizer Fernsehens weilten in Abu Dhabi, um mit der Formel-1-Führung zu verhandeln.
Offene Situation in Deutschland
Weder RTL (freies Fernsehen) noch Sky (Bezahl-TV) haben für 2018 einen Vertrag zur Ausstrahlung von Formel-1-Rennen. Die neuen Formel-1-Machthaber des Konzerns Liberty Media machen kein Geheimnis daraus, dass sie gerne ein Modell einführen würden, das für gewisse Rennen eine exklusive Live-Übertragung im Pay-TV vorsieht. So wie das in England heute schon passiert, mit Channel 4 und Sky.
Was die Quoten betrifft, kann RTL durchaus zufrieden sein. Bis zur Sommerpause hatte RTL bis auf zwei Ausnahmen bei jedem Rennen die Quote im Vergleich zum Vorjahr steigern können, nach der Pause gelang das nur noch zweimal. Drei Rennen vor Schluss sicherte sich schliesslich Hamilton vorzeitig den Titel. Bis zum Grossen Preis von Mexiko lag RTL 2017 mit 4,39 Millionen Zuschauern deutlich über dem Vorjahr, damals waren es 4,18 Millionen.
Bis zum Grossen Preis von Ungarn, mit dem sich Sebastian Vettel als WM-Führender in die Sommerpause verabschiedete, lag RTL sogar bei durchschnittlich 4,65 Millionen Zuschauern – das waren 430.000 Zuschauer mehr als bis zum Ungarn GP 2016.
«Vor dem Hintergrund, dass die Spannung in der Formel 1 am Ende etwas abfiel, sind wir mit den Quoten 2017 sehr zufrieden», sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe: «Gerade die überragenden Siege von Sebastian Vettel in der ersten Saisonhälfte haben die Zuschauerzahlen gegenüber dem Vorjahr deutlich in die Höhe getrieben und damit gezeigt, welch grosses Potenzial die Formel 1 in Deutschland hat.»