Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Renault mit Nico Hülkenberg WM-5.: Das reicht nicht

Von Rob La Salle
​Der Deutsche Nico Hülkenberg hat in den ersten drei Rennen 2018 üppige zwanzig Punkte mehr geholt als vor einem Jahr und ist toller WM-Siebter. Renault-Technikchef Bob Bell sagt aber nüchtern: «Das reicht nicht.»

Unser Formbarometer (Tabelle weiter unten) zeigt: Fernando Alonso und Nico Hülkenberg sind die grössten Gewinner, wenn wir die ersten drei Rennen 2017 und 2018 vergleichen. Witzigerweise liegen sie im WM-Zwischenklassement fast gleichauf. Beide können 22 Punkte vorweisen, dank besserer Ergebnisse wird der Spanier vor dem Emmericher geführt, Fernando ist Sechter, Nico Siebter.

Vor einem Jahr konnte Hülkenberg lediglich die Ränge 11 (Australien), 12 (China) und 9 (Bahrain) ins Ziel bringen. Nun ist er in Melbourne Siebter geworden, dann in Sakhir und Shanghai jeweils Sechster. Renault liegt in der Markenwertung dank zusätzlicher Punkte von Carlos Sainz auf dem fünften Zwischenrang. Aber Technikchef Bob Bell sagt in China nüchtern: «Das reicht nicht.»

Der 60jährige Nordire hat den Renault-Fahrplan immer im Kopf: 2020, so das erklärte Ziel von Renault-Chef Carlos Ghosn, sollen die Franzosen ein Wörtchen um den Titel mitreden können. Für 2018 hatte Renault-Teamchef Cyril Abiteboul angekündigt – die Lücke zu den Top-Teams verringern und ersten Podestplätze erringen.

Aber der Belfaster Bob Bell stellt in einer Medienrunde in Shanghai fest: «Ich bin enttäuscht, dass wir nicht besser dastehen. Wir hatten eigentlich gehofft, dass wir vom Abstand zu den besten drei Rennställen mehr wegknabbern. Das ist uns nicht gelungen. Wenn überhaupt, dann hat sich der Abstand sogar vergrössert! Ich bin ein wenig enttäuscht.»

«Unsere Position gemessen an den gleich motorisierten McLaren darf sich sehen lassen. Gleichzeitig wird offensichtlich, wie gut auch Haas und Toro Rosso gearbeitet haben. Die machen uns tüchtig das Leben schwer. Im Mittelfeld zwischen diesen Rennställen wird das in der ganzen Saison ein stetes Auf und Ab. Und ich habe grossen Respekt vor den Entwicklungsfähigkeiten von McLaren.»

«Was den Abstand zu den Top-Teams angeht: Das reicht einfach nicht, da haben wir im Winter zu wenig effizient gearbeitet. Wir sind noch immer im Aufbau, doch das sage ich jetzt schon eine Weile, und ich will nicht, dass es nach Ausrede klingt. Ich bleibe optimistisch, dass wir unser Ziel noch erreichen. Wenn die besten drei Rennställe auf höherem Niveau begonnen haben, dann heisst das auch: Wir haben mehr Entwicklungsspielraum als sie.»

Formbarometer: Gewinner und Verlierer nach 3 GP

Fernando Alonso (E) +22 Punkte
2017: 0
2018: 22

Nico Hülkenberg (D) +20
2017: 2
2018: 22

Daniel Ricciardo (AUS) +15
2017: 22
2018: 37

Pierre Gasly (F) +12
2017: 0
2018: 12

Kevin Magnussen (DK) +7
2017: 4
2018: 11

Stoffel Vandoorne (B) +6
2017: 0
2018: 6

Valtteri Bottas (FIN) +2
2017: 38
2018: 40

Marcus Ericsson (S) +2
2017: 0
2018: 2

Lance Stroll (CDN) +/–0
2017: 0
2018: 0

Brendon Hartley (NZ) +/– 0
2017: 0
2018: 0

Esteban Ocon (F) –2
2017: 3
2018: 1

Kimi Räikkönen (FIN) –4
2017: 34
2018: 30

Romain Grosjean (F) –4
2017: 4
2018: 0

Max Verstappen (NL) –7
2017: 25
2018: 18

Carlos Sainz (E) –7
2017: 10
2018: 3

Sergio Pérez (MEX) –14
2017: 14
2018: 0

Sebastian Vettel (D) –14
2017: 68
2018: 54

Lewis Hamilton (GB) –16
2017: 61
2018: 45

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