FP2 Ungarn: Bestzeit von Ferrari-Ass Sebastian Vettel
Sebastian Vettel war am Trainingsfreitag auf dem Hungaroring der Schnellste
Nach der Mittagspause mussten die GP-Stars bei noch heisseren Temperaturen ans Werk gehen. Der Hungaroring hatte sich bereits auf 47 Grad Celsius aufgeheizt, die Aussentemperatur lag mit 29 Grad auch über dem Messwert vom ersten Training. Dennoch dauerte es nicht lange, bis sich die Strecke füllte.
Die Ersten, die sich auf die Strecke trauten, waren die Haas-Piloten Kevin Magnussen und Romain Grosjean, sowie das Alfa Romeo-Sauber-Duo Marcus Ericsson und Charles Leclerc. Alle Vier dürfen das letzte Rennwochenende vor der Sommerpause mit der dritten Version des Ferrari-Motors bestreiten und damit Versuchskaninchen für das Werksteam aus Maranello spielen, denn sowohl Kimi Räikkönen als auch Sebastian Vettel bestreiten das zwölfte Kräftemessen mit der zweiten Spezifikation.
Es dauerte nicht lange, bis die Zuschauer am Hungaroring, die der Hitze trotzten, die ersten Fehler zu sehen bekamen. Sowohl Champion Lewis Hamilton als auch F1-Routinier Fernando Alonso fanden sich neben der Piste wieder und Ericsson legte nach zwölf Minuten als Erster im FP2 einen Dreher hin. Der Schwede verlor die Kontrolle über seinen Renner in der elften Kurve.
Eine Geduldsprobe musste Nico Hülkenberg erdulden. Der Deutsche, der seinen R.S.18 am Morgen noch am Streckenrand hatte abstellen müssen, wartete geduldig, bis die Ingenieure die Batterie in seinem Renner ausgetauscht hatten – eine Vorsichtsmassnahme, wie das Team mitteilte. Erst zur Halbzeit konnte der Renault-Pilot mitmischen.
Zu diesem Zeitpunkt führte Sebastian Vettel das Feld mit 1:16,834 min vor Max Verstappen und Daniel Ricciardo an. Dahinter hatten sich Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton, Valtteri Bottas, Romain Grosjean, Carlos Sainz, Pierre Gasly und Esteban Ocon vor Sergio Pérez, Fernando Alonso, Kevin Magnussen, Brendon Hartley, Marcus Ericsson, Charles Leclerc, Nico Hülkenberg, Lance Stroll, Stoffel Vandoorne und Sergey Sirotkin eingereiht.
Vandoorne sorgte keine zehn Minuten später für Aufregung auf der Piste, weil er bei einem schnellen Versuch in der fünften Kurve mit dem linken Hinterrad aufs Gras geriet und einen 360-Grad-Dreher hinlegte. Der Belgier hatte Glück im Unglück und schlug dabei nicht ein, sodass er es aus eigener Kraft wieder an die Box zurück schaffte. Auch sein Teamkollege Alonso blieb nicht ohne Sorgen. Der Asturier hatte zuvor einen Power-Verlust bekundet, nach einem Besuch an der Box aber wieder ausrücken können.
Kurz nach Anbruch der letzten halben Stunde füllte sich die Strecke, denn am Horizont war bereits ein Regenschauer zu erkennen, der sich in Richtung Strecke verschob. Entsprechend viel Verkehr herrschte auf der Piste und Verstappen funkte: «Ich werde die ganze Zeit gestört, gibt es wirklich keine Lücke, in die wir uns quetschen können?»
Mit ganz anderen Sorgen kämpfte Alfa Romeo-Sauber-Pilot Ericsson. Der Schwede bog zum Reifenwechsel an die Box ab und wurde danach gleich angewiesen, anzuhalten, was er in der Boxengasse auch tat. Die Mechaniker schoben den Renner aus Hinwil, der mit rauchendem rechten Vorderreifen zum Stehen gekommen war, wieder an die Box.
Eine Schrecksekunde erlebte auch Vettel, der seinem Landsmann Hülkenberg beinahe ins Heck rasselte. Auch für WM-Leader Hamilton lief es nicht reibungslos, der Mercedes-Star hatte alle Hände voll zu tun, seinen Renner auf der Piste zu halten. Immerhin schien sich der befürchtete Wolkenbruch nun wieder von der Strecke weg zu bewegen, sodass die GP-Stars die letzten Minuten des zweiten Trainings noch nutzen konnten.
An der Spitze änderte sich trotzdem nichts, Vettel durfte sich mit 1:16,834 min über die Bestzeit vor Verstappen, Ricciardo, Räikkönen, Hamilton, Bottas, Grosjean, Sainz, Gasly und Ocon freuen. Pérez, Alonso, Magnussen, Hülkenberg, Hartley, Ericsson, Leclerc, Stroll, Vandoorne und Sirotkin komplettierten die Zeitenliste.