Toto Wolff: «Der Mensch machte den Unterschied»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Für Toto Wolff brachte der Wolkenbruch, der sich während des Qualifyings über dem Hungaroring ergoss, die erhoffte Wende. Während seine Schützlinge auf trockener Piste noch das Nachsehen hatten, konnten sie die 4,381 km auf den Regenreifen deutlich schneller als die roten Renner aus Maranello umrunden.
Das Ergebnis: Eine erste Startreihe in Silber, mit WM-Leader Lewis Hamilton auf Pole und Valtteri Bottas auf dem zweiten Startplatz. Erst dahinter werden sich Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel einreihen dürfen, wobei der Titelkontrahent in diesem Abschlusstraining der langsamere der beiden Ferrari-Piloten war: Kimi setzte sich im teaminternen Duell gegen Vettel durch – wenn auch nur knapp.
Wolff übte sich nach dem Abschlusstraining in Bescheidenheit und fasste zusammen: «Das war ein hartes Qualifying mit einer Mischung aus ultraweichen Reifen, Intermediates und Regenreifen im Verlauf der Session. An so einem Tag ist es einfach, Fehler zu machen. Ferrari sah im Trockenen und auf den Intermediates ein bisschen besser aus als wir, wir hatten hingegen vielleicht einen kleinen Vorteil auf den Regenreifen.»
«Aber den Unterschied machte heute der Mensch und nicht die Maschine aus», betonte der Österreicher. «Unser Team hat ruhig auf die sich ständig verändernden Bedingungen reagiert. Wir sahen den Sturm kommen und reagierten richtig darauf. Danach kam alles auf eine Runde auf den Regenreifen an – und sowohl Lewis als auch Valtteri haben diese perfekt hinbekommen», lobte Wolff weiter.
«Gratulation an beide Fahrer zu einer fehlerfreien Leistung. Damit haben wir uns selbst mit den besten Startpositionen für das Rennen beschenkt, jetzt müssen wir diese in ein starkes Ergebnis umsetzen», gab der Wiener die Marschrichtung vor.
Auch Technikchef James Allison stellte nach dem Qualifying klar: «Dieses Wochenende war bisher zu keinem Zeitpunkt einfach. Im Qualifying hat jeder im Team seinen Wert gezeigt – von den Teammitgliedern, die sich um die Reifen kümmern, über die Boxenstopp-Mannschaft und Renningenieure bis zu den Strategen und natürlich unseren beiden Fahrern.»
«Es war ein sehr schwieriges Qualifying. Um uns herum zuckten die Blitze und der Wasserstand auf der Strecke veränderte sich nicht nur von Ausfahrt zu Ausfahrt oder von Session zu Session, sondern oft auch von einer Runde auf die andere», erklärte der 50-jährige Ingenieur.
«Irgendwie haben wir es aber geschafft, immer zur richtigen Zeit mit den richtigen Reifen auf der Strecke zu sein. Als es dann beim letzten Versuch darauf ankam, zeigten Lewis und Valtteri jeweils eine brillante Runde und stellten damit beide Autos in die erste Reihe» fügte Allison stolz an. «Wir erwarten nicht, dass der morgige Tag dadurch einfacher wird, aber wir können sehr dankbar dafür sein, dass wir angesichts der Herausforderungen am heutigen Nachmittag nicht ins Straucheln geraten sind.»