Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Pierre Gasly: Keine Furcht vor Max Verstappen

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly

Pierre Gasly

​Der Franzose Pierre Gasly beschreitet einen Weg, den auch die GP-Sieger Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo und Max Verstappen gingen – von der Scuderia Toro Rosso zu Red Bull Racing. Der Franzose ist begeistert.

Für Pierre Gasly ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Nach etwas mehr als einer vollen Saison bei Toro Rosso wird er ins grössere Red-Bull-Team Red Bull Racing gezogen – als Nachfolger von Daniel Ricciardo, der 2019 für Renault fahren wird. Gasly erhält damit die theoretische Möglichkeit, erster französischer GP-Sieger seit Olivier Panis 1996 zu werden (Ligier-Triumph in Monaco).

Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko über den jungen Gasly: «Er ist im zweiten Formel-1-Jahr und macht gute Fortschritte. Ich denke, er wird Mitte 2019 vollwertiger Ricciardo-Ersatz sein.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärte: «Seit Pierre vor weniger als einem Jahr mit Toro Rosso in die Formel 1 aufgestiegen ist, hat er sein unbestrittenes Talent unter Beweis gestellt, das Red Bull seit seiner frühesten Karriere gefördert hat. Seine überragende Performance in diesem Jahr bei einem Honda-befeuerten Team zeigt, dass er zu Recht als einer der hoffnungsvollsten Nachwuchsfahrer im Motorsport ist.»

Gasly selber kann es nicht erwarten, für Red Bull Racing auszurücken. In Spa-Francorchamps meint der 22-Jährige: «Ist es nicht verblüffend, wie schnell sich die Dinge in der Formel 1 entwickeln? Ich war verblüfft, als ich hörte, dass Daniel zu Renault zieht. Ich wusste, dass sich da für mich eine grosse Chance eröffnen würde. Ich konnte ganz ruhig schlafen, denn ich wusste immer, dass ich Formel 1 fahre. Entweder bei Toro Rosso oder bei Red Bull Racing. Ich bin sehr aufgekratzt – ich würde am liebsten morgen bei RBR anfangen. Aber zunächst will ich eine gute Saison bei Toro Rosso zu Ende fahren.»

Der neue Gasly-Stallgefährte wird Max Verstappen heissen, ein harter Brocken, wie Daniel Ricciardo gemerkt hat. Der Franzose lässt sich nicht bangemachen: «Das ist aufregend. Max ist einer der besten Fahrer im Feld. An seiner Seite zu lernen, sehe ich als grosse Chance. Ich sehe mich in der Formel 1 noch immer in Ausbildung. Ich weiss, dass ich viel aufzuholen habe. Aber ich will in der Formel 1 Rennen gewinnen. Wenn ich dabei die Besten der Branche schlagen will, dann kann ich ja Duellen wie gegen Max nicht aus dem Weg gehen. Ich kenne Verstappen seit vielen Jahren, das macht alles einfacher.»

In Belgien lachte Daniel Ricciardo: «Pierre schuldet Dr. Marko einen Drink für die Chance, für Red Bull Racing zu fahren. Aber mir schuldet er zwei Drinks, weil ich ihm ein Cockpit freigemacht habe!»

Der grösste Schritt für Gasly: «Ich werde um Top-Plätze kämpfen können, das erzeugt einen ganz anderen Druck. Und ich habe einen tollen Stallgefährten. Aber ich freue mich auf diese Herausforderung. Ich weiss, dass ich noch eine Menge lernen muss. Ich werde mich komplett auf meine Aufgaben konzentrieren, ich will Red Bull zeigen, dass sie zu Recht auf mich setzen. Ich weiss, dass die Leistung stimmen muss. Aber ich brauche keinen, der mich motiviert. Den grössten Druck mache ich mir selber.»

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