Racing Point Force India: Ab Monza mit Lance Stroll?
Esteban Ocon und Lance Stroll
In der Formel 1 haben wir uns den Gebrauch des Wortes «unmöglich» abgewöhnt: Geht nicht gibt’s nicht im Grand-Prix-Sport. Das gilt auch für den Riesenschlamassel um Force India. Am Donnerstagabend sickerte durch – die rosafarbenen Renner werden antreten, unter der neuen Bezeichnung Racing Point Force India, wie die FIA kurz nach sieben Uhr abends bestätigt hat.
Wichtig ist: Das Team fährt in Belgien. Aber es verliert gemäss FIA alle 59 Punkte, die bislang errungen worden ist. Der Rennstall muss wieder bei null anfangen.
Die Ausgangslage: Der kanadische Milliardär Lawrence Stroll hat zusammen mit einer Gruppe von Geschäftsleuten das komplette Material von Force India gekauft. Nicht einschliesslich allerdings des Rechtes, diesen Rennstall in der Formel 1 an den Start zu bringen. Hätten Investoren dieses Recht übernehmen wollen, wären sie mit leeren Händen da – sie hätten einen Startplatz, aber kein Material zum Einsetzen. Die FIA hat die Übernahme des Teams durch die Firma Racing Point UK Ltd. gutgeheissen, hinter welcher Stroll und Konsorten stehen.
Wenn wir davon ausgehen, dass Stroll seinen Sohn Lance Stroll so bald als möglich in einem schnelleren Auto sehen will. Dann würde Lance Stroll in Monza jenen Rennwagen lenken, in dem heute Esteban Ocon sitzt. Und bei Williams würde Robert Kubica wohl automatisch nachrücken und damit in Italien seinen ersten Grand Prix seit Abu Dhabi 2010 bestreiten!
Auf all diese Möglichkeiten angesprochen, lässt sich Lance Stroll in Belgien nicht auf die Äste hinaus. Der 19-Jährige sagt auf die Frage, ob er die Saison 2018 für Williams zu Ende fahre: «Es gibt für nichts eine Garantie. Derzeit konzentriere ich mich auf meine Aufgaben bei Williams hier in Belgien. Ich werde wie immer alles geben. Was die Zukunft bringt, wird sich dann zeigen. Ich nehme ein Wochenende nach dem anderen. Aber ich bin Williams verpflichtet, ich habe einen Vertrag mit Williams.»
Dann erlaubt sich Stroll einen Scherz: «Mal sehen, was mein Vater macht. Er ist ein netter Kerl. Ich hoffe, er nimmt mich mit.»
Lance Stroll dementiert allerdings, dass er etwas mitzureden hatte. «Vater hat den ganzen Force-India-Rennstall gewiss durchleuchtet, und jeder kann sehen, dass sie einen besseren Job machen als dies ihre Mittel eigentlich erlauben würde. Vater erkennt dort viel Potenzial.»
Neuer Teamchef und CEO von Racing Point UK Ltd. ist Otmar Szafnauer, der bisherige Geschäftsleiter des Force-India-Rennstalls.
Die Fahrer übrigens behalten ihre Punkt: Sergio Pérez als WM-Zehnter seine 30 Zähler, Esteban Ocon als WM-12. seine 29.