Sebastian Vettel: Was er zu Alonso und Ricciardo sagt
Sebastian Vettel in Belgien bei der Pistenbesichtigung
Es gab eine Zeit, da war die Sommerpause wirklich eine Pause. Die Formel 1 ging kollektiv auf Tauchstation und kehrte erfrischt beim Belgien-GP zurück. Das war gut für die geschlauchten Mitarbeiter, nach so vielen Rennen bis Ende Juli eher auf dem Zahnfleisch gehend. Das war schlecht für die Medien, weil sie drei Wochen lang kaum etwas zu berichten hatten. Ganz anders 2018. Da jagt eine Hammer-Nachricht die nächste: Force India gerettet! Daniel Ricciardo geht zu Renault! Fernando Alonso fährt 2019 keine Formel 1 mehr! Carlos Sainz von Renault zu McLaren! Gasly von Toro Rosso zu Red Bull Racing!
Ferrari-Star Sebastian Vettel sagt im Fahrerlager des Circuit de Spa-Francorchamps: «Ich habe in den Ferien nicht viel unternommen, weil ich meine Zeit mit der Familie geniessen wollte. Die ersten Tage versucht man einfach, von allem ein wenig wegzukommen. Ich war in den Bergen, ein wenig Radfahren. Das Wetter war ja traumhaft, egal wo man hingefahren ist. Aber die meiste Zeit war ich zuhause. Wenn man das ganze Jahr auf Achse ist, dann ist es schön, mal nicht in einen Flieger steigen zu müssen und alles ein wenig verlangsamen zu können.»
«Ich habe die ganzen Neuigkeiten daher eher gebündelt mitbekommen, weil ich das Geschehen nicht die ganze Zeit über konstant verfolgt habe. Ich muss zugeben – ich war schon überrascht davon, dass Daniel zu Renault zieht. Ich schätze, Ricciardo weiss ein wenig mehr als wir Anderen, insofern wird er sich das schon gut überlegt und seine Gründe haben. Ich traue ihm grundsätzlich sehr viel zu, weil er einer der besten Fahrer ist. Wie sehr sich Renault in den kommenden Jahren steigern wird, weiss ich nicht.»
Zu Fernando Alonso meint Vettel: «Irgendwann werde ich auch nicht mehr da sein. Es ist normal, dass Fahrer kommen und gehen. Er war jetzt sehr lange Zeit dabei. Ich schätze, er hat einfach gespürt, dass dies für ihn der richtige Zeitpunkt ist.»
«Er hat noch jede Menge vor. Er ist gewiss nicht der Typ, der sich nun auf die Couch legt. Von aussen ist es schwer einzuschätzen, was in Fernando vorging bei der Entscheidungsfindung. Ich kann nur sagen, wie es mir bei grossen Entscheidungen gegangen ist. Die Leute haben immer eine bestimmte Vorstellung davon, was die Beweggründe sind, wenn so etwas passiert. Manchmal liegen sie damit richtig, manchmal aber auch nicht.»