IndyCar-Champ Scott Dixon: Keine Reue wegen Formel 1
IndyCar-Champion Scott Dixon entschied sich gegen eine Formel-1-Karriere
Für viele junge Rennfahrer ist sie der grosse Traum: Die Formel 1 ist für fast alle Nachwuchspiloten das grosse Ziel, das sie in ihrer Karriere anstreben. Doch nur die wenigsten Rennfahrer schaffen den Sprung in die Königsklasse, in der es mehr Talente als Cockpits gibt. Und das liegt nicht immer am Können, wie etwa Force India-Star Esteban Ocon und McLaren-Talent StoffelVandoorne in diesem Jahr am eigenen Leibe erfahren muss.
Mercedes-Junior Ocon liefert eine starke Leistung ab, dennoch wird er sein Cockpit aller Voraussicht nach räumen müssen, weil Lance Stroll wohl zum Rennstall aus Silverstone stossen wird. Denn dessen Vater, Mode-Milliardär Lawrence Stroll, hat das Team zusammen mit einer Investorengruppe übernommen. Ocon läuft nun Gefahr, ganz ohne Vertrag für 2019 übrig zu bleiben, genau wie Vandoorne, der bei McLaren in Ungnade gefallen ist und für den schnellen 18-Jährigen Lando Norris Platz machen soll.
Sowohl der Franzose als auch der Belgier müssen sich angesichts der schwindenden Chancen auf einen Formel-1-Verbleib auch ausserhalb der Königsklasse nach einem Cockpit umsehen – zum Beispiel in der IndyCar-Serie. In dieser hat Scott Dixon vor kurzem seinen fünften Titel erobert – und sich damit zu einem der erfolgreichsten IndyCar-Piloten der Geschichte gekrönt. Der in Australien geborene Neuseeländer war nie in der Formel 1 unterwegs – und bereut das kein bisschen, wie er im Gespräch mit «stuff.co.nz» betont.
«Es gibt immer dieses ‚Was wäre wenn...‘ Aber ich schaue nicht zurück und konzentriere mich immer auf das, was ich gerade mache», stellt Dixon klar. «Ich liebe Indy, ich liebe die Vielfalt und die vielfachen Herausforderungen in den unterschiedlichen Disziplinen», schwärmt der fünffache Champion, der 2004 für Williams-BMW einen Formel-1-Test absolvierte.
«Wir hatten einen guten Test, aber es war eine verrückte Zeit. Ich hatte gerade meine erste IndyCar-Meisterschaft gewonnen und ich schaute mich nach einem Vertrag für eine ganze Saison um, doch es sah nicht danach aus, dass ich diesen bekommen würde, denn da gab es schon andere Piloten», erinnert sich der 38-Jährige.
«Es ging also vielmehr darum, ein Jahr lang als Testfahrer unterwegs zu sein und Gefahr zu laufen, dabei in Vergessenheit zu geraten, oder etwas zu machen, das mir wirklich Freude bereitet, und das in einer Meisterschaft, in der ich gerade den Titel geholt habe.» Die Entscheidung fiel Dixon entsprechend leicht und noch heute erklärt er rückblickend: «Ich bereue unsere Wahl kein bisschen.»