Rettet IndyCar-Serie die Karrieren der F1-Talente?
Die Formel 1 hat ein Problem: Es gibt nicht genug Cockpits, um allen Nachwuchshoffnungen der GP-Rennställe eine echte Chance in der Königsklasse zu bieten. Bester Beweis dafür sind Stoffel Vandoorne und Esteban Ocon, die noch immer ohne Vertrag für die nächste Saison dastehen. Letzterer wird bei Force India Lance Stroll weichen müssen, weil dessen Vater das Team zusammen mit einer Investorengruppe übernommen hat. Vandoorne muss bei McLaren seinen Platz räumen, um für das aufstrebende Talent Lando Norris Platz zu machen.
Und das, obwohl der flotte Belgier im unterlegenen MCL33 gar nicht so schlecht unterwegs war, wie selbst sein aktueller Teamkollege Fernando Alonso immer wieder betonte. Dennoch entschied sich die Team-Führung um CEO Zak Brown, den Spanier durch dessen Landsmann und Ex-Red-Bull-Junior Carlos Sainz zu ersetzen und das McLaren-Eigengewächs Vandoorne auf die Strasse zu stellen.
Alonso selbst verabschiedet sich vorerst aus dem GP-Zirkus. Wie es im nächsten Jahr für ihn weitergehen wird, hat er noch nicht bestätigt. Sicher ist: Er wird die Superseason der Langstrecken-WM beenden. Daneben soll er Gerüchten zufolge mit einer Teilnahme an der IndyCar-Serie liebäugeln.
Dort will der zweifache F1-Champion speziell beim legendären Indy 500 triumphieren, um sich die sogenannte «Triple Crown» des Motorsports zu sichern. Diese besteht neben dem Indy-500-Triumph auch aus den Siegen beim prestigeträchtigen Monaco-GP und beim 24h-Klassiker Le Mans – beides gelang dem schnellen Asturier bereits.
In der IndyCar-Serie könnte Alonso erneut auf seinen aktuellen Teamkollegen treffen. Denn der 26-Jährige führt Gespräche mit Dale Coyne Racing, wie Teamchef Dale Coyne den Kollegen von «Autosport» bestätigt hat. Der US-Amerikaner verhandelt zwar sowohl mit Pietro Fittipaldi als auch mit Formel-2-Rüpel Santino Ferrucci über eine mögliche Verpflichtung für 2019 – beide Fahrer haben in diesem Jahr IndyCar-Einsätze für ihn bestritten. Trotzdem verrät er mit Blick auf Vandoorne: «Wir haben Gespräche aufgenommen, auch wenn ich nicht weiss, wohin das führen wird.»
«Aber ich würde sagen, er hat verhaltenes Interesse gezeigt», erzählt der Team-Boss weiter, und bestätigt, dass es dabei um einen Einsatz für die gesamte Saison 2019 und nicht um einzelne Rennen geht. Interesse zeigt Coyne auch an Mercedes-Junior Ocon – genauso wie das IndyCar-Team Schmidt Peterson Motorsports.
Dort werden als mögliche Ersatzfahrer für den verletzten Ex-DTM-Star Robert Wirkens neben Ocon auch der bisherige Mercedes-Junior Pascal Wehrlein und Vandoorne als Kandidaten gehandelt.