Prost: «F1 soll sich aufs Wesentliche konzentrieren»
Alain Prost
Seit Jahren wird in der Formel 1 bereits diskutiert, wie man die Show und das Spektakel in der Königsklasse verbessern könnte. Und natürlich hat auch jeder eine Meinung zu diesem Thema. So auch Alain Prost, der im Interview mit «Ouest-France» über die Frage sinnierte, was die GP-Zirkusdirektoren von Liberty Media in der für 2021 geplanten Regeländerung umsetzen müssen, um den Sport nach vorne zu bringen.
Der vierfache Champion offenbart dabei, dass er den GP-Sport in früheren Tagen besser fand, als alles noch viel einfacher war. Er schimpft: «Die Motorregeln sind die kompliziertesten. Jede Änderung am Motor verursacht erhebliche Kosten, aber sie sollten auf jeden Fall leistungsfähiger werden, mehr Sprit verbrauchen dürfen und mehr Leistung bieten.»
Prost glaubt, dass eine Vereinfachung auch in anderen Bereichen der Regeln funktionieren würde. «Technisch gesehen sollte es einfacher werden, was die Chance auf Überraschendes und Ideenreiches schafft. Auch sollte der Fahrer wieder den Unterschied machen, und nicht diese Kampfmaschinen, die wir heute sehen und bei denen 80 Prozent der Leistung durch die Aerodynamik und den Motor gegeben ist. Ich würde da gerne eine bessere Balance sehen», erklärt er.
Der GP-Veteran bezweifelt, dass die Regeländerungen von 2019 einen grossen Unterschied machen werden, und argumentiert, dass die Grösse der modernen Autos eigentlich das Hauptproblem ist. «Ich persönlich würde den Diffusor entfernen. Zu meiner Zeit hatten wir verschiedene Fahrzeug-Konzepte mit viel Leistung auf der Strecke und wir konnten einander ohne Probleme folgen. Wir brauchen aerodynamisch viel einfachere Autos», kommt er zum Schluss.
Auch hätten die einfacheren Regeln in der Vergangenheit dazu beigetragen, den Sport interessanter zu gestalten, ist sich Prost sicher. Er stellt klar: «Wir hatten in einem Jahr Turbos, V8, V10, V12, Michelin, Goodyear und Pirelli. Wir können nicht in die Vergangenheit zurückgehen, aber wir müssen einen guten Kompromiss finden.»