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Briatore: «Vettel war zu stark auf Siege fokussiert»

Von Vanessa Georgoulas
Flavio Briatore und Nico Rosberg

Flavio Briatore und Nico Rosberg

Der frühere F1-Teamchef Flavio Briatore ist überzeugt, dass Sebastian Vettel in diesem Jahr den Titelkampf verliefen wird, weil sich der Deutsche zu sehr auf GP-Siege statt auf die WM-Krone konzentriert hat.

Nach dem 17. Formel-1-Kräftemessen des Jahres in Suzuka trennen Sebastian Vettel stolze 67 WM-Punkte von Tabellenleader Lewis Hamilton. Vier Rennen vor dem Saisonende glauben deshalb nur noch die wenigsten GP-Beobachter, dass der Deutsche seinen Rivalen in diesem Jahr noch überholen kann.

Dazu gehört auch der frühere Renault-Teamchef Flavio Briatore, wie der Italiener in der neuesten Ausgabe von Nico Rosbergs Podcast «Beyond Victory» verrät. In dieser besucht der 2016er-Weltmeister das illustre Ex-Teamoberhaupt in dessen Anwesen in Monaco und spricht mit ihm auch über den diesjährigen Formel-1-Spitzenkampf.

Briatore betont dabei, dass Sebastian Vettel in diesem Jahr den Fehler gemacht habe, sich zu sehr darauf konzentriert habe, GP-Siege einzufahren statt die nötige langfristige Perspektive im Titelkampf einzunehmen. «Vettel gewinnt den Titel nicht, er gewinnt Rennen und so läuft es nicht», weiss der 68-Jährige.

«Wenn man drei oder vier Chancen auf die Art und Weise ungenutzt verstreichen lässt, wie er es getan hat, dann wirft man nicht nur jedes Mal 25 Punkte weg, man macht es auch mental sehr schwierig, den Rest der Saison erfolgreich zu bestreiten», predigt Briatore.

«Ich glaube, dass der Druck, der auf den Schultern der Fahrer lastet, enorm ist. Und wenn du es schaffst, damit umzugehen und keine Ausfälle zu produzieren, dann gewinnst du auch», fügt der Milliardär an. «Wir alle wissen, dass ein Ausfall das Schlechteste ist, was dir in dieser Situation passieren kann.»

Man müssen Vettel erklären, dass ein Rennen viele Runden dauere, und nicht nur eine, stellt Briatore klar. «Ich kann mich erinnern, dass wir mit Fernando Alonso die gleiche Erfahrung gemacht haben. Im Titelkampf ist auch der dritte Platz wichtig. Es ist entscheidend, auf der Strecke zu bleiben und ins Ziel zu kommen. Und Vettels Unfall in Monza machte überhaupt keinen Sinn. Du weisst, dass dein Auto besser ist – da bremst du doch und bleibst hinten – so einfach ist es. Dir bleiben ja noch 50 weitere Umläufe, um zu überholen. Wenn du hingegen ausfällst, bleibt dir keine Zeit. Das Ziel muss es deshalb immer sein, Punkte zu holen. Du musst nicht jedes Rennen gewinnen, um den Titel zu erobern. Und wenn du einen Unfall mit dem Gegner hast, der mehr WM-Zähler hat als du, dann ist das zu seinem Vorteil!»

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