Toto Wolff (Mercedes): «Wir haben nichts in Händen»
Toto Wolff tröstet Lewis Hamilton
Der sonstige Sunnyboy trug eine ernste Miene vor. Und hatte kritische Worte auf den Lippen. Da war nach dem Grand Prix der USA am Sonntag in Austin gleich zu spüren: Die Plätze 3 (Hamilton) und 5 (Bottas) sind nicht das, was sich Toto Wolff in der Saisonfinalphase erwartet. Zumal beide Titel, bei Fahrern wie Konstrukteuren, noch offen sind – theoretisch jedenfalls.
Doch der 46jährige Wiener hielt fest: «Wir haben bis jetzt nichts in den Händen.» Naja: Fünf Zähler fehlen Lewis Hamilton noch zum neuerlichen Titel, fünf von 75, die noch zu vergeben sind. Und bei den Konstrukteuren bräuchte Ferrari ein Monsterfinish mit gleichzeitigen Dauer-Ausfällen der Silbernen. Natürlich wir das nicht passieren.
Toto Wolff resümiert: «Nach einigen guten Rennen hatten wir heute ein Auto, das nicht schnell genug war. Diese Saison ist die schwierigste der letzten Zeit.»
Und er gab auch zu: «Hätte Vettel nicht den Dreher in Runde 1 gehabt, als er Ricciardo überholen wollte, hätte er heute leicht gewinnen können.» Die Konsequenz daraus: «Wir dürfen nicht nachlassen. Beide Weltmeisterschaften sind noch nicht entschieden. Jetzt ist das Momentum wieder bei Ferrari. Das Team verdient Respekt. Es war heute einfach stärker und siegte verdient. Wir müssen uns in Mexiko steigern, um das Maximum herauszuholen.»
Indirekt gab Wolff auch zu, dass die Taktik mit einem frühen Reifenwechsel bei Hamilton und einem zweiten Stopp vielleicht nicht die beste war. «Wir rechneten damit, dass Lewis schnell auf Kimi aufholen würde, aber unser Auto war nicht so schnell wie wir erwarteten, und die Reifen bauten zu früh wieder ab. Heute lief alles gegen uns. Ich unterschätze keinen Gegner, auch nicht Red Bull Racing. Wer im Finale die wenigsten Fehler macht, wird sich durchsetzen.»