Toto Wolff: «Keine 5 Titel ohne Lewis Hamilton»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff herzte Lewis Hamilton nach der Zieldurchfahrt
Dass Lewis Hamilton in Brasilien den 50. GP-Sieg in der Turbo-Hybrid-Ära einfuhr und damit seinem Mercedes-Team den WM-Titel in der Team-Wertung bescherte, ging in der Aufregung nach dem Handgemenge von Max Verstappen und Esteban Ocon fast unter. Verstappen schubste den Mercedes-Junior wutentbrannt gleich drei Mal, nachdem er im Rennen beim Überrunden mit ihm zusammengekracht war und die Führung und damit den Sieg verloren hatte. Die Regelhüter zitierten die Streithähne zu sich und brummten dem hitzköpfigen 21-Jährigen zwei Tage gemeinnützige Arbeit für seinen Ausraster auf.
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff wurde natürlich auch auf die Szene auf der Strecke angesprochen. Und der Wiener erklärte ruhig: «Die Emotionen kochen hoch und ich denke, der Zwischenfall auf der Strecke war unglücklich. Esteban war auf frischen Reifen sehr viel schneller und wollte sich zurückrunden. Da gerieten sie aneinander. Da Max in Führung lag, bin ich mir ganz sicher, dass Esteban die Situation gerne verhindert hätte, denn so müsste er jetzt nicht vor die Medien treten und sich die ganze Kritik anhören.»
Dass Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko auf die Tatsache verwies, dass Force India-Pilot Esteban Ocon – genauso wie der spätere Sieger Lewis Hamilton – zum Kader der Sternmarke gehöre, nimmt Wolff nicht sehr ernst. «So sieht Dr. Marko die Welt, und das lasse ich jetzt so stehen. Wir haben heute einen WM-Titel zu feiern, und damit hat es sich», winkte er ab.
Der Österreicher gestand auch freimütig: «Ohne Lewis hätten wir die fünf Titel nicht geholt. Er ist ein unglaublicher Fahrer und ein unglaublicher Mensch. Deshalb ist er ein wichtiger teil des Teams. Er ist die Speerspitze und natürlich haben viele andere aussergewöhnliche Leute zum Erfolg beigetragen. Aber ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen – genauso wie ohne viele andere auch nicht.»
Und Wolff betonte: «Lewis hat heute sehr klar gemacht, dass nicht Max der Feind war. Es ging uns in erster Linie darum, die beiden Ferrari hinter uns zu halten. Das war das erste Ziel, deshalb hat sich Lewis auch nicht allzu sehr gewehrt, als Max angeschossen kam. Er wollte keine Zeit verlieren und sich dabei die Reifen ruinieren. Sein erstes Ziel lautete, den WM-Titel für das Team zu holen und deshalb war er nach dem Rennen auch so emotional. Das hat ihm sehr viel bedeutet.»