GP-Sieger Daniel Ricciardo: «Du bist ein Volltrottel»
Daniel Ricciardo mit Simon Rennie und Christian Horner
Für Daniel Ricciardo ist ein langes Kapitel zu Ende gegangen. In Abu Dhabi hat er seinen 100. und letzten Grand Prix für Red Bull Racing bestritten. Sieben davon konnte er gewinnen. Passenderweise lag der Mann mit dem Dauerlächeln beim WM-Finale auf der Insel Yas in Führung, aber letztlich hat es nicht gereicht, um aufs Siegerpodest zu gelangen – Ricciardo wurde Vierter.
Es liegt ganz in der Art von Daniel Ricciardo, wie er sich von einem ganz besonderen Team-Mitglied verabschiedet hat: «Du bist ein Volltrottel.» Wer den Witzbold Ricciardo kennt, ahnt – hier kann etwas nicht stimmen. Daniel hat viel zu viel Klasse, um einem langjährigen Wegbegleiter so etwas an den Kopf zu werfen. Also wie kam es?
Nach der Zielflagge von Abu Dhabi meldete sich bei Daniel Ricciardo am Funk zunächst Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Daniel, toll gefahren heute. Es war ein reines Vergnügen, dich in den letzten Jahren im Team zu haben. Sieben Siege, all diese Podestplätze, diese Höhepunkte. Wir werden dich vermissen. Wir wünschen dir für deine Zukunft nur das Allerbeste und werden dich in lieber Erinnerung behalten.»
Dann erklang die Stimme von Ricciardo-Renningenieur Simon Rennie: «Ich kann mich den Kommentaren von Christian nur anschliessen. Es war ein Vergnügen in den letzten fünf Jahren.» Worauf Ricciardo lachend zurückgab: «Yeah, du bist ein Volltrottel.» – Simon, ohne mit der Wimper zu zucken: «Ich liebe dich auch.» Dann nochmals Daniel: «Nur für die das Protokoll, du bist natürlich kein Volltrottel, du bist okay.»
Jeder im Fahrerlager weiss: Ricciardo und Rennie verstehen sich prächtig, sie waren eines der eingespieltesten Paare aus Fahrer und Renningenieur, sie hielten zusammen durch dick und dünn.
Vor dem Rennen hatte das Team in der Box für Daniel eine kleine Abschiedsfeier organisiert. Ricciardo: «Alle sind gekommen, um ihre Zuneigung und Wertschätzung zu zeigen, das hat mich sehr berührt. So etwas vergisst du nicht. Ich bedaure nur eines – dass ich beim letzten Rennen keinen Shoey machen konnte.»