Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

FP1 Bahrain: Charles Leclerc top, Hamilton mit Sorgen

Von Vanessa Georgoulas
Hat Ferrari die Australien-Sorgen in den Griff bekommen? Im ersten Training zum Bahrain-GP gaben Charles Leclerc und Sebastian Vettel das Tempo vor. Fürs Qualifying und Rennen hat das allerdings nur wenig Aussagekraft.

Sebastian Vettel hatte am Vortag schon festgehalten: «Der Fokus liegt auf dem zweiten Training am Abend, weil dann auch Qualifying und Rennen stattfinden werden.» Dennoch dauerte es nicht lange, bis sich die ersten GP-Stars im ersten Training auf dem Bahrain International Circuit zeigten. Nach sieben Minuten hatte nur das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Valtteri Bottas noch keine Installationsrunde gedreht. Sie liessen sich 25 Minuten Zeit, bevor sie sich erstmals auf der Piste zeigten.

Allerdings dauerte es eine ganze Weile, bis es endlich richtig losging, denn die Streckentemperatur lag noch bei heissen 50 Grad Celsius. Nach der ersten halben Stunde führte Sebastian Vettel mit 1:32,299 min die Zeitenliste vor Australien-Sieger Bottas, Charles Leclerc, Max Verstappen und Hamilton an, wobei Verstappen mit neun Runden noch der Fleissigste in der Spitzengruppe war. Pünktlich nach Ablauf der ersten 30 Minuten sorgte Lance Stroll in seinem rosa Renner für Aufregung auf der Piste. Der Kanadier drehte sich in der vierten Kurve und zerstörte sich dabei nicht nur den Reifensatz, sondern auch seinen Frontflügel.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärte derweil, worauf es auf dem Bahrain International Circuit ankommt. «Der Speed auf der Geraden ist hier ein Schlüsselfaktor», verriet der Brite im Sky Sports F1-Interview. «Aber auch die Bremsstabilität ist wichtig, und in diesem Bereich sind wir erfahrungsgemäss auch nicht schlecht aufgestellt. Das ist wichtig, um eine gute Rundenzeit hinzubekommen. Das wird ein sehr interessantes Wochenende», fügte er an.

Mittlerweile hatte Vettel die Bestmarke auf 1:31,747 min gedrückt und sein Ferrari-Teamkollege Leclerc kam bis auf 0,137 sec an die neue Bestzeit heran, womit er auf die zweite Position vorrückte. Bottas, Hamilton und Verstappen komplettierten zur Halbzeit die Top-5, allerdings hatten die Silberpfeil-Piloten bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Runde auf der weichen Mischung gedreht. Renault-Star Daniel Ricciardo, Toro Rosso-Rookie Alex Albon, Nico Hülkenberg im zweiten Renault, Haas-Routinier Kevin Magnussen und Toro Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat komplettierten die Top-10.

Ferrari wieder schnell

Dabei blieb es nicht, fünf Minuten später setzte sich Verstappen mit 1:31,673 min an die Spitze, nur um kurz darauf von Bottas mit 1:31,128 min verdrängt zu werden. Beim Versuch, die Bestzeit seines Stallgefährten zu unterbieten, leistete sich Hamilton in der letzten Kurve einen Fehler, weshalb er drei Zehntel langsamer als der Finne an der Spitze blieb. «Hamilton scheint mehr Probleme zu haben, sein Heck unter Kontrolle zu halten, als sein Teamkollege», bemerkte Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Paul di Resta.

Eine Halbe Stunde vor dem Ende der Session waren es wieder die Roten, die das Tempo vorgaben, wobei Leclerc mit 1:30,354 min die Nase vor Vettel mit 1,30,617 min hatte. Bottas, der die Zeitenliste kurz zuvor noch angeführt hatte, fehlten bereits mehr als neun Zehntel auf Vettels Bestzeit – dabei waren beide auf den weichen Reifen ausgerückt. Das lag nicht zuletzt an den Streckenbedingungen, die sich schnell verbesserten.

Verstappen musste derweil in der Box ausharren, weil Umbauarbeiten dazu führten, dass der Unterboden abgeschraubt werden musste. Auch bei Hamilton wurde am Heckflügel umgebaut, wie der Blick in die silberne Box verriet. Offenbar war der fünffache Champion immer noch nicht ganz glücklich mit der Fahrzeugbalance.

In den letzten 15 Minuten rückte der Brite aber genauso wie sein Teamkollege Bottas und Pierre Gasly noch einmal aus, und auch Vettel kam in den letzten zehn Minuten wieder aus der Box. Auf der Strecke war viel los, sodass sowohl Hamilton als auch Kimi Räikkönen eine Schrecksekunde erlebten und nur durch eine schnelle Reaktion eine Kollision vermeiden konnten. Während Hamilton über die Randsteine rumpelte, musste der Iceman neben die Piste ausweichen. Hinterher machte er seinem Ärger Luft.

Kurz darauf wurde die gelbe Flagge geschwenkt, denn Williams-Rookie George Russell legte in der zweiten Kurve einen Dreher hin. Die Wiederholung der TV-Aufnahmen zeigte, dass er etwas zu früh aufs Gas ging und in der Folge die Kontrolle über sein Heck verlor. Auch Max Verstappen geriet in den letzten Runden neben die Bahn, genauso wie Antonio Giovinazzi und Hülkenberg, die sich sogar berührten. Romain Grosjean beschädigte sich bei einem wilden Ritt über die Randsteine den Frontflügel.

An der Spitze änderte sich aber nichts mehr. Leclerc durfte sich mit 1:30,354 min über die Bestzeit vor seinem Stallgefährten Vettel freuen, der 0,263 sec langsamer geblieben war. Bottas, Hamilton, Verstappen, Gasly, Sainz, Hülkenberg, Kvyat und Räikkönen komplettierten die Top-10. Auf den folgenden Rängen reihten sich Ricciardo, Magnussen, Albon, Sergio Pérez, Lando Norris, Giovinazzi, Grosjean, Stroll, Russell und Robert Kubica ein. Letzterer blieb fast vier Sekunden langsamer als der Spitzenreiter.

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