Formel 1: Max Verstappen ist Champion

Schumacher-Rivale Dan Ticktum: Red Bull Racing-Test

Von Mathias Brunner
Dan Ticktum

Dan Ticktum

​2018 kämpften sie um den Formel-3-EM-Titel, jetzt treffen sich die zwei jungen Piloten am 3. April in Bahrain wieder: Dan Ticktum im Auto von Red Bull Racing-Honda, Mick Schumacher im Alfa Romeo-Sauber.

Zwei junge, alte Rivalen treffen erneut aufeinander: In der vergangenen Saison ragten in der Formel-3-EM der Deutsche Mick Schumacher und der Londoner Dan Ticktum heraus. Mit einer fulminanten zweiten Saisonhälfte stürmte dann Weltmeister-Sohn Schumacher zum Titel, Ticktum wurde Gesamtzweiter und eroberte seinen zweiten Sieg in Folge beim prestigeträchtigen Formel-3-Rennen von Macau.

Ticktum äusserte sich damals zur Leistungsexplosion des jungen Schumacher überaus kritisch, zwischen den Zeilen stellte er in den Raum, dass die Steigerung fragwürdig sei, im Sinne von – man müsse das schon hinterfragen. «Ich habe aber nie behauptet, dass hier etwas Illegales passiert ist», schränkte der Brite im gleichen Atemzug ein. Daraufhin meinte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, Dan sei halt ein Pilot mit Ecken und Kanten, bei dem manchmal der Mund ein wenig schneller sei als das Hirn.

Wie auch immer: Schumacher und Ticktum treffen sich in Bahrain wieder. Am Dienstag (2. April) fährt Mick Schumacher in Arabien einen Formel-1-Ferrari, am Mittwoch sitzt er im Alfa Romeo-Sauber. Ticktum übernimmt bei Red Bull Racing-Honda am Mittwoch den Wagen von Max Verstappen.

Dan Ticktum, der in diesem Jahr in der japanischen Super Formula antritt (erstes Saisonwochenende 20./21. April in Suzuka), sitzt zum zweiten Mal in einem Formel-1-Auto. Kurios: Als Gewinner des «McLaren Autosport BRDC Award» sass der Red-Bull-Nachwuchsfahrer im Oktober 2018 im 2013er McLaren von Jenson Button.

«Ich weiss, das haben viele vor mir gesagt, aber es ist nun mal wirklich so – es lässt sich kaum in Worte fassen wie es sich anfühlt, ein Formel-1-Auto zu fahren. Ich hatte in meiner Karriere reichlich Auf und Ab, und nun in einem GP-Renner zu sitzen, das ist ein Traum, der wahr wird. Ich könnte nicht glücklicher sein. Es ist wie das Fahrgefühl mit einem Formel-3-Auto, und dann verdoppelst zu alles. Der 2013er Renner ist ja noch von der alten Saugmotor-Generation, und der Lärm ist etwas, das ich nicht so schnell vergessen werde. Ich tastetete mich behutsam vor, aber in Maggotts wollte der Wagen ein paar Mal querschlagen, also war ich nicht so weit von der Grenze entfernt.» Mit diesem Auto war Jenson Button 2013 WM-Fünfter geworden.

Um den Test kümmerte sich Amelia Lewis, eine Nachwuchs-Technikerin von McLaren. Sie meinte: «Wir wollten keine Rundenrekorde von Dan sehen, sondern stetige Steigerung. Dan hat sich mit der Zeit um fünf Sekunden pro Runde gesteigert. Er hat sein Vertrauen ins Auto schrittweise aufgebaut. Unsere Messlatte ist Kurve 1, also Abbey, und da hat er es voll fliegen lassen. Wir sind ziemlich beeindruckt mit seiner Arbeit.»

2019 soll Ticktum in Japan um den Meistertitel kämpfen. Es ist auch geplant, dass er über Bahrain hinaus im GP-Renner sitzen wird, um ihn gezielt für eine Saison bei Toro Rosso 2020 oder 2021 aufzubauen.

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